Archiv für den Monat November 2006

Update aus der Kaelte

Wir haben wieder ein paar Bildchen gesammelt. Erstmal ein paar unserer ausgekluegelten, design-preis-wuerdigen Baudetails. Da gibt es zuerst den naturnahen Tuerschliesser fuer die Kueche Wir verraten hier nicht, was der Stein wiegt! Auf der anderen Kuechenseite, also an der Terrassentuer, befindet sich dieser hochpreisige, aufwendig gestaltete Riegel ebenfalls im typischen Hoe-Hea-Du-Design (steht fuer Hoentgesberg-Heavy-Duty). Aufgrund des fruehen und heftigen Winters wurden auch weitere Isolierungsmassnahmen vorgenommen und Loecher gestopft, natuerlich mit naturbelassener Schafwolle Man sieht, dass groessere Ritzen mit Brettern abgedichtet wurden. Der Effekt war so durchschlagend, dass wir zum ersten Mal beim Gulasch-Braten die Tueren oeffnen mussten, weil der Rauchabzug nicht mehr funktionierte… Und natuerlich ist es deutlich waermer. In Anlehnung an Martha Stewarts Kuechen (Anabel weiss genau Bescheid!) haben wir uns auch eine massgeschneiderte Multifunktions-Halterung fuer Messer und Topfdeckel einbauen lassen – der reine Luxus, und alles im Rustikal-Extrem-Stil. Selbstverstaendlich gibt es raffinierte Aufbewahrungssysteme, sogar mit verschiedenen Klimazonen. Stiefeleinlagen, Jacken, Handschuhe etc.pp, werden an einer maessig temperierten Wand griffbereit aufbewahrt. Lebensmittel dagegen sowie auch zu trocknende Handtuecher finden ihren Platz in Griffhoehe (falls man etwa 1.80 gross ist) naeher am Ofenrohr und sind so stets gerade richtig (na ja, ausser, wenn Gereon wieder von der Heizlust ueberfallen wird, dann ist die Butter leider fluessig. Macht nix.) Wenn man allerdings vergisst, die entsprechenden Lebensmittel frueh genug in die Temperaturzonen zu stapeln, dann hat man, wie ich heute, ein Olivenoel-Brikett – mal was Neues.

Die raffinierten tragenden Eckverbindungen, um deren Ablichtung Frau Claudi gebeten hatte, wurden vom Chef nicht freigegeben, da hatte ich welche ausgewaehlt, die nicht so ganz den Anforderungen entsprachen. Ich suche neue.

Heute morgen wurde eine kuerzlich beantragte und schnellstens (wegen fallender Temperaturen) ausgefuehrte Neuerung getestet und von vier Testern fuer 1A befunden: Der Melkstand in der Kueche! Wetterunabhaengig kann nun mit warmen Haenden und ohne Wind gemolken werden, der Melkstand steht vibrationsfrei, weil die Ziegen nicht mehr zittern (muss doch fuer die Milch viel besser sein), und wie man an Mafaldas zufriedener Miene sehen kann, ist das Ding ein durchschlagender Erfolg!

Ich yoga-e nach wie vor, und der Kater hat sich stellvertretend fuer mich knipsen lassen, bei einer Position, deren Name mir entfallen ist, Sternfuss oder so. So haelt er sich fit, um seinem Lebenszweck naeherzukommen, naemlich mich zu ersticken. Er ist schon erstaunlich gut in seiner Technik.

Dies alles war jedoch nur eine Vorrede fuer das eigentliche Ereignis der Woche, taetaeeehhh! Da isser, der lange gesuchte Elch. Genauer gesagt, das maennliche Elchkalb. Ich war ja dagegen, und so bin ich wenigstens froh, dass es ein Knaeblein war und nicht eine zukuenftige Mutter in den Kochtopf kommt. Yvonne, meine Chefin, schlaegt Rouladen vor. Ich glaube, ich werde ihren Vorschlag befolgen. Nu haengt er da, nur weil er unvorsichtig dem Herrn Hoe. vor die Flinte gelaufen ist, und fuer’s Wochenende werden –33 angekuendigt, so ist er schon mal vorgefroren, ob wir wollen oder nicht. Soeben kommt uns eine kleine Korrektur in die Tippmaschine: natuerlich ist er vor die Buechse gelaufen und nicht vor die Flinte. Tschuldigung! Wenn ich erst selbst mal eine hab, passiert mir das (vielleicht) nicht mehr. Und um Fragen zuvorzukommen: er haengt bei den Nachbarn, und der Hund gehoert auch dorthin und heisst Speedy. Und haengen tut er dort, weil die Nachbarin zum Glueck gerade des Weges kam und Gereon mit dem Traktor beim Bergen geholfen hat. Traegt sich naemlich schlecht, so ein Elch.

Schnee – Schnee – Schnee

Heute (also eigentlich gestern, weil ich jetzt schon wieder im Dienst bin und es Samstag ist) mal was Neues: Wir sitzen in unserer Kemenate und versuchen, mittels des mobilen Computers in Gemeinschaftsarbeit (!) einen aktuellen Bericht in das Hinternetz zu stellen. Mal schauen, wie das so klappt.
Wir fangen vorne an. Letzte Woche hat Gereon, statt immer „am Bau“ zu arbeiten, uns mal was gegoennt und ein bisschen vom vielen Wald umgenietet. Der grosse Plan ist ja ein „Park“. Und irgendwo muss man anfangen. Also auf der Nordseite. Die sah zuerst ungefaehr so aus. Dann legte der Holzfaeller los , und diverse Tankfuellungen spaeter sah es eher so aus Freigemacht wurden etwa 2000 Quadratmeter. Kommt einem viel vor, sieht aber hier in dem vielen Wald inzwischen schon wieder klein aus. Nun koennen wir aber etwas besser nach Norden gucken, und vor allem haben wir die abgebildete schicke Schneise, will sagen, Blickachse. Das hat naemlich ein anstaendiger Park, jawohl, mehrere sogar, kommt noch… Ich bin dann schonmal mit den Ziegen darin herumgewandert, das ist sehr lustig. Die Ziegen und auch das Lama freuen sich natuerlich sehr ueber kleines Geaest. Vor allem das Lama liebt Erlenkaetzchen!
Dann hier auch noch das angekuendigte Bild unseres Leih-Ziegenbockes, Domino Schwarzenbein, genannt Bocki, wie sonst. Ein ganz netter, der Herr Bocki. Tut brav seine Pflicht und stiftet ansonsten keinerlei Unruhe, so hat man das gern. Die Damen moegen ihn sehr, obwohl er wirklich etwas streng riecht, und sogar der Billy scheint ihn zumindest nicht doof zu finden. Man vertraegt sich. Nur das Lama schenkt uns einen seiner ober-angewiderten Gesichtsausdruecke, wenn der Bocki vor dem Lama am Wasser war, weil er beim Trinken seinen bedufteten Bart in den Eimer haengt. Das will man dann nicht mehr, wenn man keine Ziege ist.
Unsere kleine Emmy macht sich gut. Hier hat sie, gute Kanadierin, anscheinend versucht, sich ein Birkenrindenkanu zu bauen. Wurde jedoch gestoert von ihrer grossen Feindin, dem Aggressoren-Huhn. Das Huhn greift sie immer mal wieder an, springt ihr mitten ins Gesicht (ehrlich!), so dass die arme kleine Emmy die Flucht ergreift und auch schon, glaube ich, Beute verloren hat, jedenfalls voruebergehend, an dieses Huhn. Gereon ueberlegt schon, ob man mit diesem Huhn nicht weiterzuechten sollte, so zur Hundeerziehung…
Der Winter rueckte ja nun naeher, also mussten Vorbereitungen getroffen werden. Zum einen wurde der Dachfirst der Kueche abgedichtet Das war gut, denn es fing schon bald ein bisschen an zu schneien. Und Nahrung musste beschafft werden . Dieser Hirsch zog in unsere Truhe um, aber erst, nachdem die Hundchen grosszuegig gefuettert worden waren.
Und dann kam der Schnee! Letzten Freitag fing es abends an und hoerte den ganzen Samstag nicht auf. Da kommt schon was zusammen! Ich hab dann auch gleich mal das Auto in den Graben gefahren, wo es bis Mittwoch morgen stehen bleiben musste, weil wir es einfach nicht wieder herausbekamen, bis uns freundlicherweise der dicke Schneepflug half. Inzwischen liegen so mindestens 15cm Schnee, sieht schoen aus. Gemeldet ist heute weiterer Schnee bis Mittwoch, dazu weiter fallende Temperaturen bis -20C. Hatte ich erwaehnt, dass unsere Heizung immer noch nicht vollstaendig ist, weil niemand die erforderlichen Teile zu haben scheint. Ich hab die lieb, die Kanader! Dennoch: Ein paar Schnee-Impressionen
Mit dem Schnee fielen auch die Temperaturen. Neulich morgens war es ploetzlich –18 Grad. Da war es schon sehr willkommen, dass Gereon noch zwei wichtige Baumassnahmen beendet hat. Das Poleshed hat nunmehr eine geschlossene Westwand, also eine richtige Eingangstuere Und – taetaeh!! – die Kueche hat vier Waende! Vorher Das war frisch. Nunmehr: Das ist prima. Zum einen ist es viel heller, weil das Fenster gross ist, und zum anderen ist es viel waermer. Gestern (am 3. November) hatten wir eine Temperaturdifferenz von 30 (in Worten: DREISSIG) Grad geschafft, draussen war es minus 15 und innen an der Wand plus 15. Und am Ofen ist es noch viel, viel waermer. Oft zu warm. Nur die haarlosen Hunde nutzen die Bratmoeglichkeit gern und stehen laengsseits an den Ofenwaenden, bis sie fast schmelzen. Als naechstes wuensch’ ich mir eine Schlittenbahn…
UND, oh Wunder, es gibt einen Yoga-Kurs hier in diesem Valleyview. Und ich spiele mit, dass die Knochen knacken. Kann nur besser werden.