Frau Haak und die Huehner

Vorgestern rief mich Gereon raus, damit ich mir was anschaue. Ich sah Frau Haak:

Frau Haak, ihres Zeichens eine Goshawk-Dame und damit sowas wie ein Habicht, nur glaube ich etwas groesser als unsere deutschen Habichte, kannten wir schon. Auch ihren Gatten. Noch neulich hatten die Hunde sie von einem Baum am Strassenrand aufgescheucht, als wir da entlang marschierten. Und ich dachte noch: Na, wenn das mal gut geht! Als ich zurueckkam, war kein Huhn in Sicht – immer ein Zeichen fuer Luftalarm. In Dugout-Naehe stiess ich dann auf Frau Haak, die auf einem schon arg toten Huhn sass und sich den Kropf vollschlug. Sie hatte die Ruhe weg, ich war hoechstens 5 Meter entfernt, als sie aufflog. Das Huhn hab ich ihr woanders hin gelegt, wo wir sie nicht so stoerten, und dann haben wir sie ueber mehrere Stunden beim Fressen beobachtet.

Vorgestern, eine knappe Woche nach diesem Vorfall, hatte sie also wieder Hunger. Ich war unmittelbar vorher ueber den Hof gegangen, da, wo sie sass. Und ich hatte auch ein Huhn sich aus dem Stall wagen sehen. Dumm gelaufen! Die Bilder sind natuerlich unscharf, weil ich die Kamera nicht beherrsche und der Vogel auch etwas nervoes wurde. Abstuetzen musste er sich uebrigens wohl, weil – wie ich dann zu meinem Graus bemerkte – das Opfer noch lebte. Als Gereon sich naeherte, um das Huhn hoffentlich umzubringen, zog der Vogel, muehsam und Huhn schleifend, ein Stueck weiter, wo wir nicht mehr dran konnten.Sie frisst dann einen halben Tag, gegen Ende mit langen Pausen, wahrscheinlich, weil sie wirklich pappsatt ist. Und sie hat die Ruhe weg.

Ich goenn‘ ihr die Huehner. Hab mir ausgerechnet, dass, wenn sie jede Woche eines frisst, wir wahrscheinlich immer noch genug haetten. Natuerlich warnt jeder „normale“ Albertaner, dass sie viel mehr will, wenn sie Junge hat und dass man sowas loswerden muss. Was man aber offiziell nicht darf. Was natuerlich keinen „richtigen“ Albertaner stoeren wuerde. Mir gefaellt sie, die Frau Haak. Und ich ueberlege, ob ich nicht eines der eingefrorenen Wiesel-Opfer antaue und ihr hinlege, vielleicht kann ich sie so von Frischfleisch ablenken und die gefrorenen Huehner einer sinnvollen Verwendung zufuehren.