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Kleiner weihnachtlicher Bilderreigen

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Auch wenn ihr wahrscheinlich gar keinen Schnee mehr sehen wollt – hier ist noch ein bisschen! Leider hatte ich keine Kamera bei mir, als Zora und ich heute leichtfertig einen kleinen Spaziergang machen wollten, ich immerhin auf Schneeschuhen. Alles war gut, solange wir auf dem vom Chef gespurten Pfad blieben. Aber dann bog ich ab! Gute 50cm pulveriger Schnee sind auch mit Schneeschuhen nicht ganz einfach zu navigieren, durfte ich feststellen. Manchmal hat Zora fuer mich gespurt, doch auch sie war bis fast Mitte Rumpf im Pulver. Aber gefroren haben wir beide nicht! Und die Luft ist wunderbar bei solchem Wetter, und alles glitzert, und Silhouetten zeichnen sich ganz scharf ab vor dem weissen Hintergrund. All die vielen Schneehuete sind doch an sich schon ein Gesamtkunstwerk, finde ich.

Die Kerzen vorm Haus werde ich gleich anzuenden, dazu eine ganze Menge im Haus. Der Chef ist noch in der Firma, irgendwas basteln, aber ich, ich Glueckspilz, habe mir um 13 Uhr kanadische Zeit einfach MEZ verordnet und die beiden Weihnachtspaeckchen von meinen wunderbaren Toechtern ausgepackt. Meine Kinder scheinen gar keine Zweifel daran zu haben, dass Schokolade etwas ausgezeichnetes fuer mich ist. Recht haben sie. Es sind natuerlich keine gewoehnlichen Schokoladen, sondern ueberwiegend Bio-Schoki und/oder handgeschoepfte in ueberaus exotischen Geschmacksrichtungen. Sogar Schoko/Kaffee-Gewuerz gibt’s! Und Waldeslust fuer den Elch. Nur das kleine Glaeschen vorn rechts war nicht im Paeckchen, das ist der Likoer, selbst gemacht, der mir nach Stunden draussen an der frischen Luft jetzt mal zusteht. Und aus dem Bild gerutscht, weil bereits fast in Bearbeitung, ist das Logisch-Denksport-Heft, das mich schier zur Verzweiflung bringen kann. Ich fang sicher mal mit der Wortsuche an… Aber erstmal ein Marzipankartoeffelschen… In Bio-Qualitaet! Nomnomnom… Oder vielleicht auch zwei… Ich hab’s gut! Und wuensche allerseits ein schoenes Weihnachtsfest und ein wunderbares neues Jahr. In aller Kuerze werde ich meinen Flug buchen, so Mitte Maerz bis Mitte April ist geplant.

Ich habe auch -32 grad!

Aus einem krankenhausfenster in grande prairie, wo wir heute leider zu einem ueberraschenden schnellbesuch waren, sieht das so aus. Gar nicht schlimm, oder? Nur nicht so lustig, weil wir wegen des besuches einige stunden aus dem haus waren, so dass es hier bei unserer rueckkehr ziemlich frisch war. Die temperatur haelt uebrigens den chef nicht davon ab, draussen mit kopflampe holz zu hacken, um dann metzger hansens salami „kalt“ zu raeuchern. Ich haette ja sorge, dass sie friert, aber er meint, er schafft das, mit zweimal aufstehen in der nacht. Muss ich diesen mann verstehen? wahrscheinlich nicht.
Parallel zum theoretischen deutschen strom und den vielen bzw arg wenigen knackigen graden haben wir auch kein benzin mehr, so dass die batterien nicht nachgeladen werden koennen und auch das auto nicht vorgewaermt, mit dem ich morgen zur massage fahren wollte. Wehe, wehe, das klappt nicht!

Ich habe deutschen strom!

Zumindest theoretisch kommt aus diesem blauen geraet, dessen einzige steckdose ich nicht so genial abgelichtet habe, strom mit 230V 50Hz. Schick, oder? Schliesslich habe ich eine deutsche getreidemuehle, einen krups 3mix, einen puerierstab, diverse lampen, stereoanlage etc.pp., die sich ueber die 50hz freuen. Jetzt fehlen mir nur noch die entsprechenden verlaengerungskabel und mehrfachsteckdosen, und dann geht es mit dem kabelgehaekele weiter.

Na bitte!

Nachdem der Wind den Abschied von der ollen gruenen Plastikplabe erleichert und beschleunigt hatte, sieht die neue Loesung (impraegniertes Segeltuch) doch viel besser aus, oder? Man koennte sich tatsaechlich den Sommer in einem Zelt aus diesem Material vorstellen…

Bye-bye van!

Da wird er ein letztes mal aufgeladen, der gute alte chevy-van! Letzte woche hatte ich ihn verliehen, und das haty ihn die schaltung gekostet und mich einige nerven. Reparatur scheint nicht zu lohnen, und so geht er in den schrott. Dabei war er immer so brav und ist noch keine 20 jahre alt. Drei oder vier ziegen, ein schwerer wassertank, 15 ballen stroh oder 25 saecke futter waren nie ein problem. Das wird schwer zu ersetzen sein. Dagegen stand der grosse durst: eine tankfuellung waren etwa 115 liter, und die hielten nicht sooo lange.

Ich bezahle dieses klo!

Allein die diagnose des schadens an meinem alten van kostete 427 dollar (nachdem man mir anfangs etwas von 135 erzaehlt hatte!) Die reparatur haette 1200 gekostet. Welch ein spass. Kein wunder, dass der chevy-haendler so ein schnoeseliges marmor- und edelstahl-kundenklo hat…

Troesterchen!

Es muss jetzt gesunder kaffee und gesunder kuchen sein, nach einem eher frustigen tag mit auto-verschrottung, festgefrorenem und zugefrorenen wassertank, ungutem heu etc.pp.

Ein guter Start? Und ein kleiner Rueckblick

Endlich tropft wieder Molke aus einem Quarkpaket! So lange hab ich keinen gemacht, es hat irgendwie nie gepasst. Aber jetzt, mit Pflaumenmus und Johannisbeermarmelee, kann es einfach kein gekaufter Cream Cheese mehr sein, mit 87 Zutaten etc.pp. Sondern der Gute, der echte Quark von mir persoenlich bekannten Ziegen.

Was man auf dem Foto noch sieht, sind kleine Anregungen fuer den Rueckblick.

Jetzt sind wir seit sechs Jahren auf unserem Land. Nach zwei Jahren in einer unisolierten „Kueche“ ohne Fussboden und einem zwar isolierten, dennoch nicht immer frostfreien „Schlafzimmer“ (von den ersten beiden Monaten auf der „Empore“ des Planengebaeudes wollen wir jetzt mal gar nicht reden…) stieg meine Hochachtung fuer die Frauen, die dies alles vor mir durchgestanden hatten, ins Unermessliche. Im Gegensatz zu mir hatten diese Wunderwesen kein Telefon, kein Auto, keine Nachbarn mit Heizung und Dusche. Und die meisten hatten Kinder zu bekommen und/oder aufzuziehen. Hut ab! Dennoch war ich mehr als froh, als wir im Dezember 2008 in das vom Herrn Chef mit Unterstuetzung von Freunden, Bekannten, Nachbarn etc. selbst gebaute Haus umziehen konnten. Natuerlich war es mehr oder minder noch ein Rohbau. Und, fast ebenso natuerlich, hat sich daran nicht viel geaendert… Kann man auf dem Foto an den nach wie vor im Urzustand befindlichen Sperrholzplatten erkennen, die theoretisch irgendwann mit „schoenem“ Holz verkleidet werden sollen. Ich bezweifle, dass ich das erleben werde. Wirklich wichtig ist es auch nicht.

Dann der Quark. Der sagt, dass ich immer noch Ziegen habe. Lt. Chef zu viele, sein Wunschzahlen gehen gegen Null. Ich sage ihm nicht, was ich alles fuer Plaene habe, das wuerde ihn nur unnoetig beunruhigen.

Dann die Pflaume unten rechts. Das ist ein Problem. Sie ist naemlich angefressen von einer unserer resident mice! Maeuse – irgendwie muss ich sie auch bewundern, vollbringen sie doch trotz ihrer minimalen Koerpergroesse ungeheure Leistungen. So z.b. hat vorletzte Nacht eines dieser Tierchen eine Tuete Reis in der Suedostecke des Hauses angefressen und dann, wie wir wissen, in halsbrecherischen Balanceakten ueber unter der Decke aufgehaengte Verlaengerungskabel ein bis zwei Mausmuender voll der Koerner in der diagonal gegenueberliegenden Ecke auf der Schuhbank deponiert. Das alles wahrscheinlich unter den geschlossenen Augen von Trudi und dem Kittikatzi. Nicht gut. Eine Maus hat der Chef gestern morgen erlegt (ueber das Wie hat er sich nicht geaeussert). Den anderen habe ich nach gutem Zureden und null Reaktion nun Fallen aufgestellt, aber die interessieren sie nicht. Abhilfe erwarte ich mir von den in Auftrag gegebenen Tueren! Es gibt allerdings auch, weil unser Haus voelliges Eigendesign ist, ohne Beruecksichtigung der hiesigen Baustandards, noch ein paar andere Stellen, wo Maeuse Zugang finden koennten. Also werde ich mehr verschliessbare Schraenke aufstellen muessen. Die liegen schon im Haus, warten nur noch auf meine Zuwendung.

Dann das Licht. Es war kein Blitzfoto, die Beleuchtung kommt von einer Energiesparlampe, die ihre Sparenergie von unserem Solarenergiesystem bezieht. Letzteres wurde letzten Winter endlich in Betrieb genommen und wartet nun auf eine Verdoppelung der PV-Kapazitaet. Die Photovoltaik-Elemente, die ich bestellt habe, werden pro Stueck doppelt soviel Strom liefern wie die bereits vorhandenen, kosten aber nur die Haelfte. Im Moment ist die Anlage arg belastet, weil wir die Tiefkuehltruhe, die seit unserem Einzug hier bei den Nachbarn lebte, ans Haus geholt haben. Solarenergie, jedenfalls in der Form, wie wir sie haben, macht einem bewusst, wieviel Strom man wofuer braucht. Ich weiss nun, dass Licht gar nichts ist, Telefone und Computer wenig, meine hoch geschaetzte Kuechenmaschine auch nicht viel, aber die Getreidemuehle und vor allem die Gefriertruhe richtig hungrig. Getreidemuehle laeuft ja nur selten und kurz, aber fuer die Truhe musste Abhilfe her. So habe ich eine super-energiesparende, deutlich kleinere Truhe gekauft, die nun ebenfalls auf Anschluss wartet. Sie funktioniert naemlich mit 12V, hatte ich uebersehen, und so muessen Spezialkabel etc.pp. her. Der „Solar Cowboy“, wie ich meinen urspruenglich schweizerischen Lieferanten von Ziegen und Solaranlagen nun nenne, ist schon bestellt!

Und in dem Zusammenhang kommt dann hoffentlich auch endlich das heisse Wasser, fliessend, aus dem bereits seit Jahren vorhandenen Wasserhahn! Die benoetigte Technik ist teilweise bereits vorhanden, muss aber von einem offiziellen Klempner installiert werden. Und solche Menschen sind hier rar und immer sehr beschaeftigt. Aber dann! Ich plane eine Party mit Heisswasser und Beleuchtung, dazu vielleicht Eis am Stiel! Oder so aehnlich.

Noch ein bisschen mehr Rueckblick: Der Chef arbeitet nach wie vor in derselben Firma. Keine Aenderung gewuenscht und auch anscheinend keine in Sicht. Das ist sicher gut. Die Bienen haben sich, nach einigen Auf’s und Ab’s, in diesem Jahr wieder einmal gut gemacht, so dass der Imker nun ueber eine Verdoppelung der Voelker nachdenkt. Seit wir das Honey House gemietet haben, wird er uebermuetig 😉 Das hier vor Ort geplante Honey House ist ueber die Punktfundamente mit Eisenstuetzen bis jetzt nicht hinausgekommen.

Ich bin nach meinen Teilzeitjobs zuerst in der Buecherei, dann in der Tierarztpraxis, nun seit einiger Zeit „Nur-Hausfrau“. Was fuer ein wunderbares Wort! Bei mir heisst das, dass ich fast nur zu Hause bin. Meistens ist das in Ordnung, manchmal brauche ich Menschen, und manchmal muss ich nach Grande Prairie, ich kombiniere das dann, und nach zwei Stunden hab ich die Faxen meist schon wieder dicke und will nach Hause.

Menschen sind ein schwieriges Thema hier auf dem Land. Es gibt nur wenige, „few and far between“, wie man hier sagt. Und die, mit denen man oefter und/oder regelmaessig zu tun haben wollte, sind noch seltener. Ich glaube, eine Hand reicht dicke zum zaehlen. Allgemeine Einstellungen zur Umwelt, zur Politik und zur Religion erweisen sich fuer mich da oft als Hindernisse. Das hier ist Redneck Country, und man muss es erlebt haben, um es zu glauben. Und weil das so ist, ist die geringe Bevoelkerungsdichte auch ein Segen, finde ich.

Und jetzt geh ich melken! Vorher aber bastele ich euch noch ein paar Bildchen rein.

So fing es an im Honey House: Ordentlich gestrichener Fussboden, Schleuder, Tank. Siebe an der Wand, sehr schoen.

Ungefaehr einen Monat spaeter: Drei Tanks und schon jede Menge Honig abgefuellt. Vorgestern habe ich den letzten Tank in Behaelter geleert, und wir wissen: In diesem Jahr haben wir 2661 kg Honig abgefuellt. Nicht schlecht, oder? Eine Tonne mehr als letztes Jahr.

Feldkueche vorm Honey House. Es geht gar nix ohne Tee/Kaffee, und weil Besuch da war, gab’s auch kranke Chips, Schokimandeln und Diet Coke (nicht fuer mich!). Leider geht auch nix mehr ohne Brille…