… neuer Haystack und Blick nach vorn (na ja, dieser hier geht nach Südosten, wenn man es genau nimmt!)
Das ist die Devise hier im frisch-kühlen Nordwesten Albertas. Wir haben nicht gefeiert, bei den schrecklichen Bildern, die man in den Nachrichten sieht, steht einem da auch der Sinn nicht so nach. Allein waren wir auch, Wein gab’s keinen, Sekt sowieso nicht. Außerdem – und das finde ich ziemlich kanadisch – haben die hier die Stirn, einem nicht nur dieselbe einstündige Nachrichtensendung zweimal hintereinander zu zeigen, nein, auch am Silvesterabend, wo wir dachten, na ja, ein bisschen Comedy ist vielleicht ganz nett – da wiederholen sie am selben Abend ihr einstündiges Programm. Nicht wirklich überzeugend!
So sind wir einmal mehr mit unseren Büchern ins Bett gegangen und haben uns schlau gemacht für zukünftige landwirtschaftliche und behördliche Herausforderungen. Und wurden heute morgen zu strahlendem Sonnenschein, jedoch knackigen -28°C wach. Auf den Fotos kann man Whispers Eiszapfen am Bauch sehen! Er nimmt das jedoch gelassen, Hauptsache, der Haystack wird regelmässig nachgefüllt. Auch Kühe und Draußen-Hunde kommen mit dieser Kälte noch gut klar, nur der kleine Hund kam heute schreiend vom Toilettengang wieder rein und schrie dann noch eine Zeitlang auf der Couch, mit Mantel und unter der Decke, vor sich hin. Ich glaube aber, er hypochondert ein bisschen… Meine „Ski-Tour“ heute zeigte, dass der Schnee an manchen Stellen doch schon schön tief ist, etwa 25 cm, der vordere Teil der Langlaufskier fuhr regelmäßig ganz unterm Schnee. Wegen der Kälte hat Gereon aber den Traktor heute lieber gar nicht angeworfen. Die in der Praxis oft bewiesene Theorie ist nämlich, dass so ab -30°C alles, was schon ein bisschen geschwächt ist, kaputtgeht. Na, und für unser Farmequipment trifft das ja in überragendem Maße zu. Also nix Schneepflug – wir warten ab, bis es wieder wärmer wird, was in etwa 3 Tagen der Fall sein soll.
Wir wünschen euch ein gutes neues Jahr!