Sommerschluss-Zusammenfassung

Es ist usselig kalt, und ich sitze im Bett, und Gereon hat schon eine Erkaeltung, und ich arbeite an einer. Nur, dass die Rahmenbedingungen mal klar sind. Aber das ist eine gute Ausrede, einfach hier sitzenzubleiben und endlich mal nachzuholen, was einige aus der werten Leserschaft immer mal wieder anfragen. Nur, wo anfangen?? Ich organisiere in Unterkapitel. Zuerst das Wetter, weil das ja immer das erste Thema ist.

Wetter
Einige Zeit (genaue Zeitraeume kann ich nicht behalten, alles fliesst hier ineinander, zumal, seit ich „arbeitslos“ bin) hatten wir perfektes Herbstwetter, der Himmel microsoft-blau (das bietet sich gerade so an, am Computer…) und die Baeume nach und nach gelber und gelber. Die Temperaturen waren genau richtig, nachts frisch und knackig, aber noch kein Frost, und tagsueber einfach wunderbar. (Ich merke schon, das wird nix mit den Kapiteln, immer faellt mir was anderes ein.) Das schoene Wetter war naemlich auch da, als wir einen weiteren Besuch von einem jungen Mann mit Begleitung hatten, der der hiesige Experte fuer kleine Waldbesitzer ist (Woodlot Extension Spezialist). Hiesig heisst in diesem Fall, dass sein Gebiet – ich rate mal – ungefaehr halb so gross ist wie Deutschland, na, vielleicht auch nur ein Viertel, aber jedenfalls riesig. Das ist Doug, mit dem ich auch in Fort St. John zwecks Birkensirup-Bildung war. Doug hatte ja unser Land sehr gut gefallen, und so kam er zu einer zweiten Begehung die_waldschrate.jpg und brachte einen Kollegen mit, links im Bild hinter dem Baum, und noch einen Woodlot-Menschen, Juri, der urspruenglich aus Deutschland kommt und jetzt seit sieben Jahren mit seiner Familie bei Peace River u.a. eine Reining-Pferde-Zucht und einen Trainingsbetrieb fuehrt. Das wollen wir uns natuerlich sehr gerne mal anschauen, zumal Juri auch einen Esel und eine Jersey-Kuh abzugeben haette…. Ich bin schon ganz aufgeregt. Doch die Zeit ist immer so knapp. Jedenfalls kam noch Freund Bob hinzu, und wir verkosteten erst einmal den Birkensirup. Keiner ist wirklich hingerissen, stellt sich heraus. Wir muessten Unmengen Baeume verbrennen, um ein paar Liter Sirup zu bekommen, den ich dann noch nicht einmal mit Ueberzeugung anpreisen koennte, weil ich ihn ziemlich unlecker finde. Also dieses Projekt, zumindest fuer mich, erst mal gestorben. Viel lieber woellte man doch Wein aus dem Saft machen, das scheint mir sinnvoller, weil ergiebiger. Gestaerkt brachen wir dann zu einer stundenlangen Wanderung durch den Wald auf. Das ist schon sehr schoen im Herbst, und in einer Gruppe von 6 habe sogar ich keine Angst vor Baeren. Juri, gelernter Forstwirt oder so was, kennt saemtliche Pilze, so scheint es – und wir haben jede Menge. Schade, dass man das nicht so im Voruebergehen mit lernen kann.
Das Gehen im Busch ist muehsam, und die Biber haben noch einige Daemme in den Weg gelegt. doug_bohrt.jpg Hier, wo Doug eine dicke Balsamtanne anbohrt, kann man an seiner Hose sehen, wie tief das Wasser war – und es war frisch. Keiner hatte trockene Fuesse, und die meisten mussten ihre Gummistiefel auskippen. Wir hatten viel Spass!!! heimweg.jpg Auf dem kurzen Rueckweg ueber unsere Strasse kann man sehen, dass ein Schredderteil von der Gemeindeverwaltung am Weg war. Der suedliche Strassenrand wurde freigeschnitten, mit enormem Laerm und viel Baumbeschaedigung. Gereon meint, das haette er in der halben Zeit viel ordentlicher machen koennen. Aber so isses hier, Hauptsache grosse Maschinen.
Wir erhoffen uns nun von Doug ein paar Anregungen, was wir – ausser Birkensirup – noch mit unserem Wald machen koennten. Moeglichkeiten gaebe es jede Menge, aber die meisten sind mit Anfangsinvestitionen verbunden, und das geht im Moment nun mal nicht. Na, wir schauen. Langweilen muessen wir uns sowieso nicht, denn es gibt ja noch

Die Baustelle
Hatte ich geschrieben, dass Gereons Chef sich zum Helfen angedroht hat, mit 5 Mann hoch? Das macht mich ganz nervoes. Deswegen, und auch, weil die Woodlot-Menschen kamen, habe ich bei schoensten Wetter vor ein paar Wochen erst mal den Pinsel geschwungen, und mit Martha’s Inspirationen meine Kuechenarbeitsplatten verschoent (und leichter zu saeubern gemacht). kueche_gestrichen.jpg Einmal gut, dass diese Martha eine so liebe Freundin ist. Dann hat Gereon endlich Bauholz bestellt, d.h. nachbestellt. Wir erinnern uns: Voriges Jahr hatten wir ja schon mal hohe Stapel liegen, aber das ist in der Zwischenzeit ja in einige andere Projekte gegangen, wie das halt so noetig war. Arvid kam also mit dickem Truck und Riesenanhaenger und fuhr kuehn und mutig bis vor das Poleshed bauholz.jpg Dann flugs abgeladen, und dann wollte er wieder raus. Da war aber die Matsche vor! Ich waere glaube ich in Traenen ausgebrochen und haette alles verlassen, Auto, Anhaenger, Baustelle. Doch mit zig-mal hin und her und viel Geduld kam Arvid schliesslich wieder raus, wir haben nun noch ein paar mehr tiefe Loecher. Also war klar, es muss jetzt was getan werden, vor allem im vorderen Teil der Einfahrt. Schotter wurde bestellt und kam auch prompt. Leider fing es gerade mal an zu regnen. Die Einfahrt ohne Schotter einfahrt_ohne_gravel.jpg , dann kam der LKW, der Fahrer hatte schon leichte Bedenken, ob er das langsam abkippen koennte,graveltruck.jpg und es kam, wie es kommen musste, ploink, alles auf einem dicken Haufen vorm Huehnerstall – herzlichen Glueckwunsch! einfahrt_mit_gravel.jpg So hat Gereon inzwischen Stunden und Stunden Schotter verteilt, aber jetzt sieht es schon sehr prima aus!!
Wenn er nicht Schotter verteilte, hat er an unserem Holzschuppen weitergebaut. Dafuer und fuer das zu errichtende Haus wurde erst mal eine Spezial-Werkbank konstruiert.werkbank.jpg woodshed_entsteht.jpg woodshed_weiter2.jpg Und als es fertig war, hat es der kanadische Seidenkarlheinz gleich uebernommen kanadischer_karl_heinz.jpg karl_heinz_frauen.jpg Diese Bilder sind inzwischen Geschichte, weil naemlich der kleine Karl-Heinz, kuehn und mutig, wie weisse Seidenhaehne zu sein scheinen, sich dem Feind, einem Goshawk (Habicht) in den Weg gestellt zu haben scheint. Jedenfalls kam Gereon hinzu, als der Habicht den Karl-Heinz schon gemeuchelt hatte. Es ergab sich, das Gereon ihn gleich rachen konnte. Die Huehner sind seitdem ziemlich verstoert und verschwinden immer mal halbstundenweise unter saemtlichen Gebaeuden. Und der naechste Raubvogel fliegt schon rum. Tja, so isses. Unsere Huehner uebrigens sind hoechst huebsch und interessant. bunte_huehnchen.jpg
Ach, und wenn er nicht baut oder Haehne raecht, dann schmilzt er auch noch Wachs, der Chef. Hat einen Heavy-Duty-Wachsofen gebaut, wachsschmelze.jpg in dem immer zwei Eimer vor sich hin koecheln wachseimer.jpg, und das Ergebnis sind diese Wachskuchen, wachskuchen.jpg die noch weiter gereinigt werden muessen und dann hoffentlich in Kerzen umgeformt werden koennen.

Waehrend also der Mann baut (wenn seine Firma ihm freigibt, was nicht immer so klappt), beschaeftigt sich die Frau in der

Kueche
Nachbarin Margaret hat mich sozusagen angefuettert, als sie mir begeistert die Vorzuege von kleinen Aprikosen fuer das Einmachen schilderte. Also machte ich Aprikosen ein, unter unseren etwas erschwerten Bedingungen, und war hin und futsch, schon alleine, weil die so huebsch aussehen. Dann noch Himbeeren, die ich mit Margaret gepflueckt habe. Und noch Nektarinen. nektarinen.jpg Und als der Obstwagen das naechste Mal aus British Columbia angefahren kam, wurde ich uebermuetig und habe gleich eine Kiste Birnen, eine Kiste Pfirsiche und DREI Kisten richtige Pflaumen, also Zwetschen, erworben. Das war ein wenig voreilig, vielleicht. Bin noch nicht fertig mit dem Einmachen. Aber der Kuehlschrank ist ja jetzt ueberall, das Zeug haelt sich noch. Und Pflaumen essen wir in erstaunlichen Mengen, sowieso. Und so sieht das dann aus: birnen_pflaumen.jpg Ich erinnerte mich an die Birnen mit Pflaumen eingemacht, wie es sie bei meiner Oma gab. Das ganze findet hier natuerlich draussen statt, auf dem „Patio“ (Zitat Doug) einmachglaeser.jpg einmachkessel.jpg Parallel zum „normalen“ Einkochen hatte ich auch noch Pflaumenmus beschlossen pflaumenmus.jpg Und in voelliger Ueberschaetzung meiner Faehigkeiten machte ich auch noch Pflaumenkuchen, den ich bei Margaret backen wollte. Das fiel alles irgendwie ziemlich eng zusammen mit der Schotterlieferung. Aber es hat geklappt: Zwei Bleche Pflaumenkuchen, mmmhhhh, lecker, aber eingefroren, ohne Bild, und diverse Glaeser Obst und Mus eingemachtes.jpg Ich bitte um Beachtung der experimentellen Kombinationen, naemlich (langweilige) Birnen mit Zitronenverbene oder Vanille (nicht sichtbar, natuerlich). Jetzt harren noch eine Kiste Pflaumen und eine Kiste Pfirsiche meiner kreativen Kuechenhand, raeusper, raeusper.

Waehrenddessen sind um uns herum natuerliche immer unsere

Seltsamen Tiere
Dies ist jetzt u.a. der Teil fuer Fraeulein Anna. Gleich vorab muss ich sagen, dass der kleine Hund schon im Kaeltemodus ist und meistens so oder so aehnlich aussieht kleiner_hund_typisch.jpg Ueberhaupt sind die Liegegewohnheiten hin und wieder hoechst merkwuerdig, hier eine kleine Auswahl. Dabei ist natuerlich Trudy ein arges Aergernis, versucht sie doch hin und wieder, sich irgendwo ranzuschmeissen, vornehmlich an den kleinen Hund. zora_gartenbank.jpg zora_ninis_korb.jpg emmy_rueckenlage.jpg trudy_auf_handtasche.jpg trudy_steigt_zu.jpg trudy_steigt_zu2.jpg trudy_nini_gartenbank.jpg trudy_nini_gartenbank2.jpg trudy_nini_gartenbank3.jpg trudy_nini_koerbe.jpg trudy_turnt.jpg trudy_gereon_fruehstueck.jpg

Im Busch arbeiten derweil die Ziegen. Die Kinderchen sind ganz ordentlich gewachsen, auf dem ersten Bild laesst sich gerade einer der Ixis mal wieder vom Lama anspucken, das passiert oefter mal.
lama_spuckt_ixi.jpg krawallo_lama.jpg tallulah_burschen.jpg die_ixis.jpg griselda_mund_voll.jpg griselda_von_oben.jpg

Was noch? Gaense ueber Gaense, die immer noch ueben und sich sammeln. Und im Wetterbericht zum ersten Mal die Androhung von „Flurries“, also irgendwas mit Schnee. Und Gereon hat die ersten Flocken auch schon gesehen, ich gluecklicherweise nicht. Der Garten hat mehr oder minder aufgegeben, ich pfluecke gruene Tomaten, und ich habe Zwerg-Rote-Bete, die einfach nicht wachsen wollen. Aber gestern habe ich zu meiner grossen Freude auch deutsche Kartoffeln ausgegraben, von denen wir nur ganz wenige essen duerfen, damit der Rest zu wunderbaren Setzkartoffeln wird. Das ist bei Margaret im Garten, wo ich inmitten von Unmengen Unkraut, weil nur einmal gejaetet im ganzen Jahr, auch tatsaechlich recht ordentliche Moehren und Ruebchen gefunden habe. Permakultur oder so.

Inzwischen ist es nach 6 Uhr nachmittags, noch viel mehr ist passiert, aber ich hab die Kamera zu Hause liegen gelassen. Also demnaechst mehr aus diesem Affentheater.

Ein Gedanke zu „Sommerschluss-Zusammenfassung

  1. Christa

    Moin P. aus C. 🙂

    liebe Grüße aus Herne in D. 🙂

    Ich wollt mal wissen: Die Hunde, die ihr habt, sind das eigentlich Whippets?

    Liebe Grüße
    C.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.