Waehrend der arme Gereon ziemlich muede heute morgen (Montag, 1. Oktober) wieder zur Arbeit musste (weil das Geld schmilzt, obwohl es kuehl ist – zu und zu schade), geniesse ich das Privileg, bei strahlend blauem Himmel und goldenen Baeumen in unserem entstehenden Haus, na, Haeuschen, rumzuwandern! Und noch nicht mal was zu spuelen, obwohl gestern streckenweise doch einige Menschen hier waren. Und das kam so: Nachdem sich fuer Sonntag bis zu zehn Helfer angesagt hatten, wurde Gereon gegen Donnerstag doch etwas nervoes. Nie wuerde er es alleine schaffen, alles so vorzubereiten, wie er das gerne wollte. Also rief er Thomas an. Und Thomas kam, Freitagabend, mit Schlafsack bewaffnet und motiviert. Fuer Samstag hatten sich uns recht unbekannte Nachbarn angekuendigt, Eltern und zwei Soehne, die ich aus der Buecherei fluechtig kannte und die Hilfe angeboten hatten. Ich war deswegen sehr nervoes, weil eben so unbekannt. Margaret, die inzwischen voellig unverzichtbare Nachbarin, hatte Hilfe bei der Verkoestigung zugesagt. Dann sagten die Unbekannten ab. Ich fand das gut, wegen meiner Nerven, aber Gereon war sich nicht so sicher. Er und Thomas haemmerten also unentwegt, Fussboden wurde weiter vorbereitet, sehr langwierig und laestig, anscheinend, und Thomas kloppte wie ein Wilder Fenster- und Tuerstuerze. Margaret koechelte derweil zu Hause an Riesentoepfen Chili, waehrend ich recht unsortiert aufzuraeumen versuchte und das Abendessen vorbereitete, man kennt das ja…
Zu unserem grossen Glueck konnte Thomas bis Sonntag bleiben, denn zur angekuendigten Uhrzeit, nachdem ich einigermassen praepariert war und Margaret in den Startloechern stand, kamen von den insgesamt avisierten moeglicherweise 10 Helfern insgesamt doch schon drei… Na ja. Da wussten wir das auch schon mal. ABER: Freund Bob rief an, was wir denn so machten. Ich sagte, Haus bauen, heute, mit Helfern. Ach, sagt er, dann komme ich wohl besser mit meinem Hammer, was braucht ihr sonst noch? Er nannte das einen Fall von maennlicher Intuition, waehrend Hanna und ich uns einig sind, dass es so was ja nicht gibt. Aber in einer solchen Situation streitet man darueber natuerlich nicht. Auch Hanna hatte inzwischen die Anreise ihrer restlichen Maenner angekuendigt.
Unterbrochen von Margarets leckerem Mittagessen, mit von Amanda gebackenen Biscuits (mein Liebstes, ich weiss gar nicht, warum man so was in Deutschland nicht macht, ein echter Fehler!) bauten die Burschen also fleissigst. Das Wetter gebaerdete sich unbestimmt, wolkig, truebe, mit ein paar Tropfen Regen just zum Essen. Irgendwann am fruehen Nachmittag sollte dann die erste Wand aufgestellt werden. Die Fotografin (naemlich ich) stieg auf ihr Podest (naemlich die lange Werkbank) und sah zu ihrem Entsetzen, dass die Fenster vertauscht waren. Dadurch dauerte das Aufstellen der ersten Wand etwas laenger, so ein 9.30 m langes, recht wackeliges Gebilde wie einen Pfannkuchen umzudrehen, geht naemlich nicht. Kann man an den Bildern vielleicht erkennen. Hanna musste dann mal die ganze Verantwortung in Form des Halteseils uebernehmen. Irgendwie logisch, weil sie die meisten Familienmitglieder in die Wand geklebt gehabt haette – waere sie denn umgekippt. Ist sie aber nicht. Die zweite, die Suedwand, ging dann doch deutlich schneller, obwohl inzwischen die ersten drei Helfer, die Kollegen, wieder abgereist waren. Stattdessen werkelten aber ja vier fleissige Bussemeier-Maenner, waehrend wir Frauen die Oberaufsicht fuehrten und hilfreiche oder nicht so hilfreiche Kommentare abgaben. Bob: So wurden die Pyramiden gebaut. Hanna: Ja, aber mit mehr Sklaven. Bob: Und Kommentare von Frauen GAB es NICHT.
Im schwindenden Licht haemmerten dann nur noch Bob und Gereon, Nachbar Albert begutachtete das Ganze kommentarlos, waehrend Margaret und ich von drinnen natuerlich wieder heftigst kommentierten. Kurz vor totaler Dunkelheit, 19:30 sagt meine Kamera, war die dritte Wand an Ort und Stelle. Wie schoen!! Und waehrenddessen sorgte Margaret hier in der Kueche fuer einen reibungslosen Ablauf der Verkoestigung, sie hatte naemlich auch noch Cinnamon Buns (Zimtschnecken) gebacken und mehrere Apple Pies. Ich hab bestimmt jede Menge zugenommen. Und gespuelt hat sie immer zwischendurch, weswegen ich hier nun in einer relativ aufgeraeumten und gespuelten Kueche sitze. Was fuer ein Glueck! Draussen schreddert zwar ein Riesen-Baggerding jetzt unsere Seite der Strasse und macht schrecklichen Laerm und alles haesslich, aber ich koch mir jetzt noch einen Tee und simuliere dann wieder im Haus verschiedene Situation. Vom Klo z.B. guckt man in die Baumkronen. Daher werden wir dort keine Vorhaenge brauchen. Margaret naemlich frohlockte gestern schon: Das wird ein Spass, Vorhaenge fuer all die Fenster zu naehen (sie meinte das ernst, weil sie naemlich gut und gerne naeht). Ich sagte ihr, dass ich ja so gar kein Vorhang-Fan sei. Ja wie, sagt sie, keine Vorhangwoelkchen ueber den Fenstern? Wo soll denn dann der Staub hin? Hatte ich so noch gar nicht drueber nachgedacht… Vielleicht sollte ich…
Hier also die Bilder, chronologisch, und ganz am Schluss Trudy, wie sie so dringend Koerperkontakt braucht, und wenn es nur der kleine Zeh ist an dem kleinen Hund…
Und wir wollen nicht vergessen, zu erwaehnen, dass ein paar Kilometer die Strasse runter auch ein Haus gebaut wird: Vor einigen Monaten schon zogen sie den Keller hoch, aus diesen Styropor-Baukloetzen, die mit Beton gefuellt werden. Dann, kuerzlich, kamen zwei riesige Tieflader mit zwei Haushaelften, und spaeter kam noch ein kleines drittes Stueck, und ratzfatz, ist ein 200 qm grosses Haus vor Ort. Mit Dach, Fenstern und allem pipapo. Nicht, dass wir sowas woellten, aber es waere schon schoen, schnell fertig zu werden.
Trudy ist das alles egal, Hauptsache Kontakt:
mittelalter : alleweil ein wenig luuustig, alleweil ein wenig duuurstig, alleweil ein wenig geld im sack, alleweil ein wenig schnupftabakk… allzeit : so, so !!!