Begegnungen

Google sieht ja heute irgendwie niedlich aus. Und meine Nachbarin hat mich schon angerufen, um mir „Happy Mother’s Day“ zu wuenschen. Da merkt man, dass man doch etwas naeher an den USA ist. Und Runa hat mich darauf hingewiesen, dass ich irgendwie auch Glueck habe, dass an der Uni nicht fuer diesen Anlass gebastelt wird. Stimmt. Ist auch besser so. Ich habe blauen Muttertagshimmel, den ich lieber grau und regnerisch haette. Aber immerhin gab es gestern Nacht und auch heute Morgen ein paar Troepfchen, der Regenmesser zeigt etwa 1/8 inch, was wohl so um die 3 Millimeter waeren.

Gestern hatten wir ein Gespraech ueber Stachelschweine (weil manche Menschen naemlich wie Stachelschweine sind, jawohl, friedlich, aber nicht fuer die Naehe geeignet). Stachelschweine sind ja sehr knuffig. Eigentlich schade, dass man selten von zahmen hoert. Ich kenne sie leider nur platt auf der Strasse, aber angeblich fressen sie ja Haeuser an und derlei Nettigkeiten mehr. Und sind eben nur mit aeusserster Vorsicht zu „geniessen“. Wir fragten uns, ob die Stacheln wohl nachwachsen, wenn das Schwein ein paar in einen „Feind“ gepflanzt hat. Und ob Stacheln generell einem aehnlichen Zyklus unterliegen wie Haare. Weiss das jemand??

Und dann kommt heute morgen Emmi von ihrem Sonntagsausflug so zurueck:

Gut, dass wir gerade nachgelesen hatten: Das Schwein dreht einem bei gefuehlter Bedrohung den bestachelten Hintern zu. Wenn das nix nuetzt, schnattert es. Wenn das immer noch nix nuetzt, haut es mit dem kurz, aber boese bestachelten Schwanz um sich. Die Stacheln, die sich dort sehr leicht loesen, sind an beiden Enden geschlossen. Bei Waermeinwirkung, also nach Einpflanzen im Feind, stellen sich die Widerhaken an der Spitze auf und verhindern ein leichtes Entfernen. Wenn man die Enden abschneidet, entweicht die Luft aus den hohlen Stacheln, so dass die Entfernung etwas leichter gelingt. Gereon nimmt trotzdem an, dass die Dinger fast einen Zentimeter tief in der Emmi-Schnauze steckten. Man muss mit einer Zange ordentlich packen und ziehen, nachdem man die Enden abgeschnitten hat. Emmi fand das nicht sehr lustig, aber sie war kooperativ. Wenn die Stacheln nicht entfernt werden und an noch unguenstigeren Stellen sitzen, koennen sie nach innen wandern und zu Spaetschaeden oder auch zum Tod fuehren. Unser Verdacht ist jetzt, dass es schon den ganzen Winter ueber das Stachelschwein war, das Gereons Wabentuerme durcheinandergeworfen und dabei unidentifizierbare Spuren im Schnee hinterlassen hat. Emmi hatte Glueck. Es waren nur neun Stacheln, alle ganz vorne in Nase und Schnauze. Sie war wohl klug genug, nicht reinzubeissen – das fuehrt wirklich zu ekligen Ergebnissen, die ich in der Praxis immer mal wieder sehe. Mit dem Zaehmen des Schweins wird es sicher nichts werden, aber waere das nicht ein prima Wachschwein, wesentlich wehrhafter als Ludwig? Zu und zu schade, und das gilt genauso fuer die entzueckenden Stinktiere. Manches geht einfach nicht. Pumas und auch ein paar andere Raubtiere schaffen es wohl manchmal, die Schweine auf den Ruecken zu flippen, und das ist dann das Ende des Schweins. Aber es geht auch manchmal boese fuer die Raeuber aus. Auch lasen wir, dass die Stachler zwar sehr gut, wenn auch langsam klettern, hin und wieder jedoch abstuerzen. Von den in den USA untersuchten Exponaten in Museen wiesen 35% geheilte Knochenbrueche auf. Tztztz!