Wasser schneiden

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Die Gewinnung von Brauchwasser tritt mal wieder in ihre „interessante“ Fruehlingsphase: Der Schnee sackt zusammen, was ihm pro Kubikmeter sicher mehr Wassergehalt gibt. Gleichzeitig aber kann man ihn nicht mehr so einfach mit der Schuessel in den Topf schaufeln. Also schneide ich ihn mit einem grossen Messer in Quader. Und weil schon bald Mai ist, muss ich immer weiter laufen, um einigermassen sauberen Schnee zu finden. Es ist erstaunlich, was so alles aus den Schornsteinen rausfliegt – der Schnee bzw. die wenigen Schneereste direkt vorm Haus haben eine Russschicht, haesslich.

Ich wuerde, weil es tagsueber kaum noch friert, gern wieder mit dem Tank Wasser holen, aber der Hof ist eine derartige Matschewueste, dass ich zum einen Sorge habe, mich festzufahren, zum anderen auch das dickere Fahrzeug vom Herrn Chef so umgebaut wurde, dass ich es nicht so ganz einfach zum Wasserholen nutzen kann und mein schoener dicker Bus ja verschrottet werden musste. In solchen Situationen sind Morgenfroeste der reinste Segen, dann ist die Matsche begeh- und befahrbar.

Um mich zu troesten, denke ich dann immer an all die Frauen, die mit sowas schon vor mir oder auch immer noch zu kaempfen haben, dabei aber nicht in der Lage sind, sich im Internet zu beklagen oder einfach zur Nachbarin zu fahren, und sei es, um gemeinsam zu jammern.

2 Gedanken zu „Wasser schneiden

  1. SonjaM

    Und in der Stadt nehmen wir es als gegeben hin, dass das Wasser in gewuenschter Temperatur und Menge aus dem Wasserhahn kommt. Wow, ich bin beeindruckt!

  2. Tinki

    Hallo Petra,
    ich bin auch immer wieder erstaunt, wie „ursprünglich“ ihr dort seid. Ja die Selbstverständlichkeit wird uns vielleicht auch mal einholen, wenn die Krise so weitergeht!
    Ich habe schon Eure tollen Bilder von dem Adler bewundert – da kam nur ein leises: BOAH von mir.
    Ganz liebe Grüße Tinki

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