Ich habe das mal so beschlossen. Den Sommer koennen wir sowieso komplett abhaken, deswegen will ich mich jetzt lieber auf einen schoenen Herbst konzentrieren. Die Anfaenge sind da.

Ganz frueher, im Bitzengarten, hatten wir auch eine Eberesche. Und tatsaechlich gedeihen die auch hier ganz gut, und diese im Bild hatte ich mir letzten Herbst gegoennt. Sie war der einzige von mehreren Baeumen, den ich direkt eingepflanzt hatte, und im Fruehjahr lebte sie noch. Dann kam das Lama und beschloss, dass wir eine Saeulenform schoener finden sollten. Ich hatte grosse Sorgen um die Eberesche, aber sie hat sich nichts draus gemacht und ist schoen weitergewachsen. Blauer Himmel, weisse Woelkchen, rote Ebereschenbeeren – das ist doch schon mal ein Anfang.
Es gab einen Bienenschwarm, entzueckende Kueken in ueberschaubaren Zahlen, erste Herbstfermente (Knoblauch-Bluetenstiele, ich weiss gar nicht, wie die auf deutsch heissen, Guerkchen, Blumenkohl, zwei Sorten Sauerkraut, eingekochte Pfirsiche, und mittendrin den ersten und zweiten Frost. Garten zu einem Teil ade, keine Tomaten, keine Bohnen, wenig Erbsen, allerdings Kartoffeln scheinbar in Ordnung, Moehren so la-la, Lauch ziemlich schoen, Zwiebeln sehr schoen, ueber die roten Bete schweigen wir. Kohl – siehe oben – war ok, der Rotkohl steht noch und wird bis jetzt vom Geziefer verschoent. Immerhin.
Zur Zeit aber am aufregendsten: Die Bauprojekte in der unteren Reihe. Links der „Schuhkarton“. Ein hoffentlich in Kuerze Maeuse- und Moskito-sicheres Raeumchen, in dem ich z.B. Einmachglaeser und andere frostsichere Dinge zu lagern gedenke, aber auch Gaeste (ohne Heizung natuerlich nur im Sommer, aber heimlich denke ich schon ueber ein Oefchen nach). Deswegen die Tuer zum Garten und zwei bis drei Fenster. Der Boden wird noch besser, ehrlich! Daneben kriegt die Kuh dann ihr Winterquartier. Aber da gibt es noch Planungsunsicherheiten. Mit denen muss ich sowieso immer leben, weil die meisten Plaene nur beim Herrn Hoe. im Kopf sind, oft weiss ich gar nicht so wirklich, was da abgebildet ist, und noch oefter bekomme ich Revisionen nicht mit. Ich gewoehne mich glaube ich dran. Rechts das, was der Herr Hoe. „Zaehlerkaesten“ nennt. Das sind Relikte aus seinem Deutschsein, die er nicht los wird. Er rechnet auch noch in D-Mark… Zaehlen brauchen wir aber unseren Strom nicht, und so sind es in Echtigkeit natuerlich Sicherungs- und Verteilerkaesten fuer – tadaaa – den Strom, der hoffentlich in sehr absehbarer Zeit vom Honeyhouse zum Wohnhaus kommt und dort in wandmontierten Steckdosen landet. Das waere sooooo schoen, wenn ich nicht mehr mit Verlaengerungskabeln hantieren muesste. Aber bis dahin ist es noch ein bisschen hin. Es kommen naemlich auch noch vier zusaetzliche Photovoltaik-Platten auf das Dach vom Honeyhouse, die uns dann hoffentlich selbst beim nur maessig guten Zustand unserer Batterien deutlich mehr Strom liefern. Die Maenner, also Solar-Sam und Heavy-Duty-Hoe, werkeln draussen rum, und wenn mich meine Antennen nicht taeuschen, ist die Stimmung immer mal ein bisschen angespannt. Ich versuche, ueber den Dingen zu schweben und Kaffee zu liefern, ich hoffe, das hilft.
Und am Montag, also morgen, geht’s weiter mit Thomas the Carpenter. Plaene gehen mir ja nicht aus, das hab ich von meinem Herrn Papa, und so beschloss ich, die Balkone muessen jetzt verkleidet werden. Immer und immer naemlich koetteln mir die Fledermaeuse alles zu, und so gern wie ich die kleinen Flatscher habe, so wenig brauche ich ihre Verdauungsprodukte auf meiner Waesche oder ueberhaupt auf irgendwas ausser der Erde. Also wird nach oben verkleidet und zum Giebel hin wird es Moskitogitter geben, damit ich dann da hoffentlich im Osten meinen Morgentee trinken und im Westen meinen Wochenend-Wein sueffeln kann, ungestoert von Moskitos, Maeusen und anderen Unannehmlichkeiten.
Es kommt mir vor wie der reine Luxus. Wird aber auch wirklich Zeit. Und ueber die Wasserversorgung reden wir mal lieber immer noch nicht… Auch nicht darueber, dass Sam im Sicherungskasten, der seit Jahren im Obergeschoss installiert war, jede Menge Sonnenblumenkerne fand… Wir sehen eigentlich nie eine Maus im Haus, aber irgendwas ist da schiefgegangen mit der Abdichtung.
So, jetzt muss ich mal wieder raus gucken gehen. Das Kabelgewirr im Honeyhouse will ich sicherheitshalber fotografieren und das Foto dann mit einer Legende versehen – da blickt sonst keiner mehr durch, fuerchte ich. Das simple Landleben…