Hinternetz, die Zweite

Bereits ganz zu Anfang gab es ja einen kurzen und nicht so fröhlichen Bericht über das nicht funktionieren-wollende Internet, d.h. eigentlich war’s ja theoretisch „nur“ die Schüssel, die sich nicht ausrichten lassen wollte. Und dann stieg die Software aus, und dann, und dann, und dann…
Nun: es läuft! Ich mag auch gar nicht mehr beschreiben, was alles passieren musste bzw. passierte, jedoch nicht sollte, und wie es meinen Nerven ging und wie ich mein Geld schwinden bzw. gar nicht erst eintrudeln sah. Das alles wird sicherlich noch ein wenig Ärger mit dem Lieferanten der Schüssel geben. Jedenfalls bin ich der festen Überzeugung, dass in New Brunswick, wohin mich meine Anrufe bei der telefonischen (und immerhin kostenlosen) Service-Hotline der Schüsselfirma täglich ungefähr 10 mal führten, dass man dort meinen Namen gut kennt und sich schon mit Grausen schüttelt, wenn ich anrufe. Egal. Hier sind noch ein paar Bildchen davon, wie an einem recht kühlen Tage, der Man-Lift-Truck eintrudelte, um Nathan, den Techniker, in schwindelnde Höhen zu tragen, damit er die Schüssel auf den Satelliten ausrichten konnte. Zur Information: Das Signal, das eine Fernsehschüssel empfängt (hoffentlich habe ich das jetzt richtig in Erinnerung und blamiere mich nicht unsterblich!), ist ungefähr so groß wie ein Fußball, Basketball oder so, jedenfalls ziemlich. Das Signal, das mir die Segnungen des schnellen Internets bringen soll, ist nur so groß wie ein Golfball. Nicht umsonst schrie der Techniker, als es endlich eingefangen war: „We got the bird!“ Meise! oder Zaunkönig!
Na, die Freude währte nur kurz, denn dann starb die Software und das Signal wackelte und alles war grauslich und es war Wochenende und die Hotline… Inzwischen bauten meine Mannen (Rolf, der Bauer, war da noch hier) Verstrebungen für den Mast, der angeblich einfach zu hoch war und deswegen wackelte.
Dann kam die erste Rechnung: kleine 600 Dollar für den Man-Lift-Truck, insgesamt 3800 Doller, im Gegensatz zu 2500 Dollar im ersten Angebot, und das Ding lief ja noch nicht. Die Hotline-Menschen beschieden mir, der Techniker müsse nochmal rauskommen. Ich stand kurz vor der Nervenkrise und habe den Herren gesagt, dass ich das nicht zahlen könne und wolle, weil wegen und überhaupt. Ich solle mir mal keine Sorgen machen – haha!
Jedenfalls hat Gereon dann beschlossen, dass er eine Plattform baut, weil uns schwante, dass auch diese Justierung nicht die letzte sein müsse. Und als erfahrener Hochsitz-Architekt war das für ihn auch gar kein Problem. Holz lag genug rum, und schon ging’s los: Plattform im Bau. Hier wurde mir ja schon schwindelig, doch Gereon kletterte auch im Schnee unverdrossen in die Höhe und befand, dass die Aussicht von dort oben prima sei – ich solle doch auch mal schauen. Na, das machen wir ein andermal! Jedenfalls wurde die Plattform pünktlich FERTIG!
So sieht das jetzt hier also aus – nicht schön, aber es funktioniert, und Nathan war sehr zufrieden mit der Arbeit. Natürlich habe ich so meine Ideen, was eine ähnliche Plattform, mit Strickleiter für mich, irgendwo draußen in den Bäumen angeht, so als Sonnenplatz, bärensicher, wär doch was…