Am Samstag war Canada Day. Langes Wochenende. Man fährt auf’s Land, sozusagen. Oder an den Fluss. Es war arg warm. Die kleinen Ziegen verstecken sich im Schatten unter dem Hühnerställchen, zusammen mit den Kükelchen
Alles ist platt und lahm. Doch abends riefen Morrisons an: Habt ihr Lust auf eine kleine Bootstour? Na klar. Also rumpelten wir so gegen 19.00 Uhr durch den Morrisonschen Wald, unglaublich, was so ein Truck so alles schafft. In Flussnähe hängte George das dort geparkte Bötchen an, und dann ging es runter zum „Morrison-Beach“. Morrisons haben das Glück, dass ihr Land tatsächlich bis an den Fluss geht – das ist der pure Luxus.
Boot abladen, einsteigen und los, nach Norden, flussabwärts, wo die Morrison-Familie ein Camp hat.
Geht ganz schön ab, das kleine Ding! Viele Familien haben hier Boote, auch ganz schön schnelle, die natürlich – Oh Canada! – dicke Motoren haben und jede Menge Sprit verbrauchen. Im Camp waren schon einige Familienmitglieder versammelt. Muss man nicht viel zu sagen, sind Männer, und Jäger. Die beiden Magnums hier im Anschlag
richten sich keineswegs auf einen gefährlichen Eindringling, sondern – auf eine Maus! Wurde jedoch nicht erlegt. Nur vier dicke Löcher im Häuschen – für weitere Mäuse wahrscheinlich. Auf dem Rückweg, es war schon fast elf, fand dann wieder das interessante Bootsverladen statt. Hoffentlich könnt ihr was erkennen
George fährt mit dem Truck so weit ins Wasser, dass der Motor gerade noch läuft, und dann – auf George’s Kommando: „Giv’er!“ (kurz für „Give her!“ frei übersetzt: Gib Gummi! Autos, Motoren, Maschinen sind weiblich, hatte ich das schon mal erwähnt? Auch das Wetter ist weiblich: She’s hot. Oder, vielleicht besser: She’s raining good. Jahah. So sprechen die hier.) fährt man mit dem Boot auf den Anhänger – sehr lustig. Der Mond schien auch, ein bisschen kitschig ist das schon, muss man sagen, und sehr schön!
Zu Hause steht inzwischen der Truck mit dem Bauholz, d.h. Bauholz 2. Klasse, für Ziegengatter (bzw. Gartenschutzzäune) und Hundehütten, und und und. Gereon hat gestern ohne Ende gesägt, immer so lange, bis die Säge wegen der Hitze mal pausieren wollte. Aus dem Holz kann man auch eine Ziegenwippe machen 😉 Blieb natürlich nicht lange leer. Wir haben bestimmt eine Stunde Ziegen-TV geguckt, umwerfend! Es gab interessante Unfälle und jede Menge Spaß.
100 Waldbrände in Saskatchewan, 4000 Leute evakuiert in Tumbleridge, B.C. Das ist der Sommer in Kanadas Westen. Es ist richtig warm, und für heute werden schwere Gewitter angesagt. Jeder Regen wäre uns recht, dann nähmen wir auch die Gewitter mit. Doch natürlich mache ich mir hin und wieder auch etwas Gedanken wegen unseres schönen Waldes. Unser neuer Bekannter, ein ehemaliger Österreicher, der 30 km südlich von unserem Land auf einem so genannten „Lookout tower“ Dienst tut, also die Umgegend permanent auf Waldbrände absucht, hatte neulich 8 Brände gemeldet. Passiert natürlich bei Gewitter leicht, der Blitz schlägt ein, der Baum geht in Flammen auf, aber anscheinend bleibt es häufig bei dem einen Baum. Wenn es aber windig ist, so wie in letzter Zeit häufig, und die Bedingungen sind passend, dann brennt es natürlich wie Zunder. Ich bin immer froh, dass unser Land nicht so trocken ist. Und bis Freitag wird für jeden Tag zumindest die Aussicht auf Regen gemeldet. Sollte uns sehr recht sein.
Hier ist es auch ganz gut warm. Aber mir passt das eigentlich. Meine Tomaten erreichen schon in Zentimetern messbare Durchmesser. Nur das Elsi, das schnauft ganz schön.
Seit wann sind es denn plötzlich vier Ziegenkinder? Da habe ich wohl eins verpasst. Jedenfalls hätte ich auch gerne Ziegen-TV. Allemal besser als ein Aquarium.
Tallulahs Söhnchen kam letzten Mittwoch, mit viel Geschrei und Gejammere, wie das Tallulah halt so ist. Ziegen-TV ist spitze!