Ehrlich, manchmal schwirrt mir der Kopf von lauter tollen Sachen, hoechst geistreich, amuesant und auch womoeglich noch lehrreich – die koennte ich euch alle aufschreiben, wenn ich die Zeit haette oder es nicht einfach wieder vergaesse. Aber heute war ich so ein Braves, habe den ganzen, na, fast den ganzen Tag an den Steuern gesessen (oh, Herr Schu., wie fehlst mir du…) Steuererklaerungen sind ja nicht so mein liebster Zeitvertreib. Ich ordne sie ebenso unter S ein wie Spuelen, Saubermachen, Staubsaugen. Nicht jedoch wie Skilaufen. Obwohl das vielleicht ein etwas hochtrabender Ausdruck ist fuer das, was ich mir dann in meiner wohlverdienten Mittagspause gegoennt habe. Weil naemlich ja immer noch Winter ist, habe ich kurz entschlossen auf unserer „alten“ Farm angerufen und gefragt, ob ich wohl die damals mir zur Verfuegung gestellten Langlaufskier, schon rot, erwerben koenne. Man sah da gar kein Problem. („Wir haben viel mehr Ski als wir Beine haben.“ – Das wusste ich, auf die Erkenntnis hatte ich gehofft 🙂
Auf der Farm begruesste mich in altgewohnter Anschleimermanier der inzwischen ziemlich betagte Puppinger. Nicht schlanker geworden, aber froehlich wie eh und je – wie schoen! Abendgegessen mit den beiden verbleibenden Herren, lange gequatscht und dann mit roten Skiern, seltsamen Schuhen und leicht demolierten Skistoecken heim.
Gleich der erste Ausflug bescherte mir das Gegenteil von einer Bauchlandung. Gut, dass hier nicht so irre viel Verkehr ums Haus und auf der Strasse ist, da will man ja nicht bei beobachtet werden. Heute dann ein zweiter Versuch, meine athletischen PS auf den Schnee zu bringen. Soll ja alles der Blutdrucksenkung dienen… Schon der kleine „Abhang“ vor der Jurte versetzte mich in leichte Panik, aber ich hab’s geschafft, in Zeitlupe. Dann die Schneeschuhspur entlang Richtung erster Biberteich. Da war wieder so ein kleiner Abhang – gruselig. Ich bin quer gestakst. Auch hier: Wie gut, dass mich niemand sah (hoffe ich jedenfalls, es gab naemlich ziemlich frische Spuren von etwas mit Pfoten, das anscheinend neben sich etwas hergeschleift hatte, das womoeglich nicht mehr in der Lage war, seine Pfoten oder Vogelfuesse zu benutzen). Buckelige Schneeschuhspur ist nicht so wunderbar. Aber ich bin dann kurzerhand abgebogen auf den ersten Biberteich, wo ja saemtliche Buckel und auch kleinen Straeucher im Tiefschnee verschwunden sind, der sich fuer mich Super-Ski-As anfuehlt wie eine leicht gepuderte Betonpiste. Vor allem voellig ohne irgendwelche Neigungen nach oben oder unten. Sehr schoen. Mit zwar sehr schmalen, aber zwei Meter langen Fuessen sinkt selbst so ein zartes Wesen wie ich praktisch nicht ein. Und es hat was, so in der Stille ueber den Biberschneeteich zu gleiten. Mehr Spuren von Pfoten und Knacken im Wald liessen mich dann umkehren – bei dem harten Schnee will man niemanden ans Laufen bringen. Auf dem Rueckweg wollte ich ueber unseren Ziegenzaun klettern, von dem nur noch ein bis zwei Draehte aus dem Schnee gucken. Dabei verlor ich einen Ski – und gucke da: Die Betonpiste traegt nur lange oder breite Fuesse, nicht aber mich mit einem Schuh. Weg war ich bis ueber’s Knie. Doof. Doch immer noch: Gut, dass mich niemand sehen konnte.
Bilder gibt’s natuerlich von sowas nicht, ist auch besser so.
Heute morgen war’s zur Abwechslung mal wieder minus 30. Der fuer vorgestern angekuendigte Winter Storm war ein leeres Versprechen, die 10-20 cm Schnee haette ich ja gern gehabt, wenn auch ohne den Wind und nicht alle auf einmal. Aber gekommen sind vielleicht 3 cm, und gluecklicherweise kein Wind. Nur diese minus 30, die haetten sie dann auch behalten koennen. Ende Januar war es ja so warm, dass der Dugout oben drauf antaute und daraufhin die Raender einbrachen. Davon gibt’s Bilder.
Auch wollte der Chef bei dem warmen Wetter die Gelegenheit nutzen, mal den Futterzustand seiner Bienen zu pruefen. Ich habe Abstand gehalten – es brummte und summte und schwirrte gewaltig, als er einen Deckel oeffnete. Aber sie leben noch, jedenfalls anscheinend die meisten der Voelker. Das waere gut und wichtig, denn wir haben schon wieder viele Vorbestellungen fuer Honig.
Die sinkenden Temperaturen hielten den Chef natuerlich nicht davon ab, sein neuestes Projekt fertigzustellen und anzuschmeissen: Die Wachsschmelze. Natuerlich aus Edelstahl. Und angeblich gar nicht so unaehnlich einer Distille. Aber sowas wuerde ich natuerlich nicht wissen. Nun zieren schon viele gelbe Wachskuchen die Werkbank draussen. Der Herr Nachbar D., der auf einem Bild zu sehen ist, soll der Kerzenzieher werden. Mir traut man das anscheinend nicht zu. Aber waaate!
Der Herr Nachbar uebrigens traegt eine von mir gefilzte Kreation auf dem Kopf, die ich nicht fuer gut befunden hatte, die ihm aber gefiel. Und er hat da auch keinerlei Hemmungen – find ich gut. Und der Herr Chef strahlt auf beiden Bildern! Na ja, er hat jedenfalls sowas wie ein Laecheln auf dem Gesicht. Das geht immer dann, wenn irgendwo ein prima Feuer zugange ist!
Und dann noch das Emmi. Es kann gar nicht verstehen, was hier wieder mal schieflaeuft. Da haengt doch jemand Ziegenrippen AN DIE WAND – so ein Quatsch. Kann ein Hund nicht dran. Hat man den ganzen Tag Arbeit, das Gesocks zu vertreiben, dass sich immer wieder anschleicht. Totaler Bloedsinn. Aber es gibt ja Emmi, pflichtbewusst und immer da.