Mir scheint, ich hatte noch gar nicht von meiner relativ allerneuesten Errungenschaft in Sachen Luxus erzaehlt. Dann jetzt.
Seit etwas ueber 15 Jahren verfuege ich nicht mehr ueber eine eigene Waschmaschine. Also 2 Jahre waschen auf der ersten Farm, definitiv sub-optimal. Dann fast 13 Jahre waschen im Waschsalon in der Stadt, sub-optimal UND teuer. Neulich, beim Kaffee mit der Nachbarin, als es im Waschsalon zu allem Ueberfluss noch nicht mal warmes Wasser gegeben hatte, jammerte ich mal wieder, und Margaret erzaehlte mir von ihrer bewaehrten alten kleinen Maschine mit separater Waschtrommel und Schleuder. Die gebe es auch immer noch in neu. Stellte sich heraus, dass ich bei meinen Recherchen immer die falschen Suchbegriffe eingegeben hatte! Schon seit Jahren haette ich froehlich zuhause waschen koennen!
Kurzerhand bestellte ich mir also so ein kleines Dingelchen. Gedacht sind die scheinbar heutzutage fuer Studentenzimmer, aber auch fuer die allgegenwaertigen RV’s, also die Luxuswohnmobile, die nicht nur ueber Fernseher, Garage fuer’s Quad, voll ausgestattete Kueche mit Mikrowelle etc. verfuegen, sondern eben auch eine Waschmaschine dabei haben sollten.
Die merkwuerdige Liefergeschichte spare ich mir jetzt. Stattdessen hier die neue Danby bzw. ihr „Armaturenbrett“.


Sparsame 4 Bedienelemente, null Schnickschnack. Laenge des Waschgangs bis zu 15 Minuten. Wasser kann, wie in meinem Fall, von Hand eingefuellt werden, Schlauch zum Abpumpen wird in die Spuele gehaengt. Man kann doll und nicht so doll waschen, ich wasche immer doll, also mit viel Seegang. Ausserdem kann man abpumpen und schliesslich – und das beeindruckt mich wirklich – mit 1400 Touren schleudern! Fast wie die Miele! Zudem steht das kleine Ding auf Raedchen, was mir erst grosse Sorge bereitete, erinnerte ich mich doch an die Wanderungen der Waschmaschine meiner Mutter von ihrem Podest herunter – keine guten Ergebnisse… Aber die Danby wackelt beim Anlaufen ein bisschen, und dann steht sie auf ihren Roellekes wie eine Eins, jedenfalls bis jetzt. Und wenn wir beide mit der Arbeit fertig sind, rollere ich sie wieder in eine Ecke. Praktisch. (Nachsatz: Eben musste ich beim Schleudern doch ein paar Mal nachjustieren, wegen des (Un-)Gleichgewichtes. Waesche in die Schleuder schichten will geuebt sein, scheint mir.)
Natuerlich ist es nicht einfach getan mit „Waesche rein, Waschmittel rein, Wasser rein, anschalten, etc.“ Zuerst mal braucht man Wasser. Und da ist es ja nach wie vor „altmodisch“ bei uns. Also fing ich um halb zehn an, draussen im „Boiler“ ein Feuer zu machen, eine Schubkarre voll Holz bereitzustellen und den Edelstahlbehaelter mit Schnee zu fuellen. Wasser aus Schnee ist in etwa vergleichbar mit (Hart-)Kaese aus Milch: Beim Kaese bleiben etwa 10 Gewichtsprozent der Milch uebrig, beim Wasser etwa 10 Volumenprozent des Schnees (bei Pulverschnee, wie wir ihn im Moment haben). Das ist ein Glueck, dass ich nicht gewichtsmaessig zehnmal soviel Schnee wie nachher Wasser heranschleppen muss…
Auf jeden Fall, ungefaehr 5 Stunden spaeter, alle Tiere versorgt, jede Menge Schnee geschmolzen, auch in der Kueche, ein laengeres Telefonat mit Deutschland gefuehrt, dabei bei einem erneuten Multi-Tasking-Versuch mein Fruehstueck uebergekocht und angebrannt, ging es weiter.
Es braucht ja nicht nur Wasser, sondern auch noch Strom. Der kommt zwar auch bei uns aus der Steckdose, diese aber ist, mit Umweg ueber ein paar Kaebelchen, entweder direkt mit der Sonne oder aber mit dem Generator verbunden. Gestern war’s die Sonne. So fing ich an:

Dann wusch ich und wusch ich und spuelte ich und schleuderte ich, und um halb fuenf etwa, also 7 Stunden nachdem das Feuer angezuendet wurde, hatte ich eine Maschine Waesche gewaschen und aufgehaengt. Und es gab immer noch Strom. Wasser war, nach erneutem Traenken der Tiere und ausserdem einer Ladung Geschirrspuelen, alle.
Heute habe ich meine Strategie etwas geaendert und so wurden, waehrend ich dies schreibe, eher so drei Maschinen einigermassen sauber. Gefruehstueckt ohne Anbrennen, wieder ein laengeres Telefonat mit Deutschland gefuehrt, kein Geschirr gespuelt, dafuer 6 Tore auf- und wieder zu gemacht, damit der Albert einen Ballen in die hinterste Esel-Paddock-Ecke bringen konnte. Hier ist nicht nur das Food Slow.
Was fuer ein Glueck, dass ich auch noch Kekse gebacken hatte, vorgestern, glaube ich. Chunky Chewy Oatmeal, also gummigeierige Haferflockenkekse „mit Alles“, jedenfalls bei mir mit Walnuessen, Schoki und einem bisschen Salz obendrauf – die hab ich mir verdient. Kurze Pause. Obwohl es eigentlich viel zu schade ist, drinnen rumzusitzen. Es ist immer noch kalt, letzte Nacht wieder minus 38, aber die Sonne scheint soooo schoen, und im Moment ist es sogar nur knapp minus 20, alles glitzert und flitzert und ist sauber. Und die kleinen Voegel haben mein von mir hoechstpersoenlich neulich gebautes Futterhaeuschen inzwischen entdeckt – grosser Spass! Mehr davon demnaechst. Ich muss jetzt mal Muckefuck kochen…