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Cowboy/Cowgirl Christmas

Gestern war ich mal wieder in Grande Prairie. Friseur. Ist eigentlich ein bisschen sehr luxurioes oder bescheuert, je nach Wetter und Spritpreisen. Gestern startete ich bei relativ gutem Wetter, die Strassen in unserer Gegend waren gut geraeumt, natuerlich immer mal ein bisschen eisig, aber das kann eine Fast-Albertanerin ja nicht schrecken. Leider erledige ich die Hinfahrt nach GP ueblicherweise mit einem leeren Auto, was die Wintertauglichkeit von Madame Delphine auf den Nullpunkt bringt, aber „Nuetzt ja nix!“ (Eben hoerte ich zu diesem meinem Motto David Crosby und Graham Nash: I surrender! – Wie wahr und klug!)

Bis ich in Grande Prairie war, hatte sich das Wetter deutlich verschlechtert, White-out! Ich konnte die Strasse kaum erkennen, was ich aber an der ersten Ampel deutlich merkte, war das Eis unterm Schnee. Bremsen ging nicht. Gluecklicherweise war die Nebenspur frei, so dass ich ausweichen konnte. Da ist vorausschauendes Fahren angesagt. Hat dann auch weiterhin geklappt. Treffen mit Sabine und Hanna bei Jeffrey’s zum Lunch, wie Frauen das hier so machen. Und nein, es gibt hier nicht NUR Ketten- und Schnellrestaurants, und in Jeffrey’s Cafe sitzt es sich ganz nett und isst es sich noch netter.

Fuer den Rueckweg hielt ich bei Keddie’s an, um meine ueblichen 10 20-kg-Saecke Ziegenfutter zu kaufen, mit deren Hilfe sich naemlich Madame Delphine’s Wintertauglichkeit exponentiell verbessert. Mein Lieblingsladen, ohne Frage. Und jetzt, in der Vorweihnachtszeit, ist es ganz besonders entzueckend – immer denke ich, ich bin im Kino. Begruesst wird man von Charlie, der je nach Saison unterschiedliche Outfits vorfuehrt.

charlie

Ich musste dann ein bisschen durch den Laden wandern und knipsen. Die Bildchen sind nicht ganz scharf, weil das Telefon zwischendurch klingelte und ich abgelenkt war, aber Sachen gibt’s! Unglaublich, finde ich nach wie vor.

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belt bling

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Und das haetten meine Maedels in frueheren Jahren bestimmt auch haben wollen 😉
horsetrailer pink

 

So, jetzt habt ihr’s mal wieder. Ich sitze – logisch – immer noch drinnen im Warmen, 8:31 AM sagt mein Rechner. Draussen liegt bestimmt ein halber Meter Schnee, und der Wetterbericht sagt mir, dass es tatsaechlich schneit. Ich seh nix. Macht aber auch nix. Aber jetzt muss ich mich glaube ich mal anziehen und meine Vier- und gefiederten Zweibeiner fuettern. Minus 20, hatte ich das erwaehnt?

Ach, und noch eine Kleinigkeit. Ich mag Facebook nicht. Twitter finde ich geradezu absolut oberbloede. Aber ich bin aus mehr oder minder geschaeftlichen Gruenden mit unserem Honig bei Facebook. Wer also auch da ist, moege bitte sofortissimo uns (Gereon’s Honey) dort aufsuchen und „liken“ (ein graessliches Wort, und einen Link kriege ich gerade auch nicht. Facebook! *schauder*)

Kleiner Nachschlag

Bei Corb Lund heisst es im Refrain ja

the chev got stuck and the ford got stuck
got the chev unstuck when the dodge showed up

Na, und dreimal duerft ihr raten, wie es mit Madame Delphine (Ford!) weiterging.

Der Chef kam mit dem Chev nach Hause, frisch repariert, weil das Allradgetriebe gemuckt hatte. „Komm, wir ziehen mal eben den Ford da raus.“ Gesagt, aber nicht getan. Denn die Reparatur hatte wohl mehr geschadet als genutzt, Allrad war nicht verfuegbar, und so wurde nicht nur der Ford nicht rausgezogen, nein, auch der Chev blieb stecken. Die Rettung brachte in unserem Fall weder ein Dodge noch ein Traktor, und schon gar kein Hutterer-Truck (die fahren hier nicht her) oder GM-Canola, sondern die Katzenstreu, und zwar sowohl fuer den dicken Chev als auch fuer die kleine Madame.

Ist doch kein Wunder, dass ich mich manchmal nicht nur wie im Kino, sondern jetzt auch noch wie auf YouTube fuehle…

Truck got stuck!

Also es gibt ja so Tage, die eher steinern sind, nicht diamanten. Heute scheint so einer zu sein. Fing diamanten an, mit Yoga und Meditation, jawoll! Beste Vorsaetze etc.pp. Das haette mich eigentlich schon warnen sollen. Dann wollte ich Honig ausliefern, bemerkte nach 600 m, dass ich die Etiketten vergessen hatte und bog leichtfertig in den Feldweg am Ende unseres Grundstuecks ein, um zu wenden. Denkste! Madama Delphine ist ja eine Nette, startet immer brav, ist (relativ) sauber und ordentlich, aber Winter will sie nicht, dann wird sie ganz kaprizioes. Aber selbst ist ja die Frau, ist schliesslich nicht das erste Mal, dass ich feststecke auf gerader Strecke. 600 m zurueckgelatscht, die Strasse ist aufgrund des Tauwetters widerlich eisig. In der Einfahrt prompt ausgerutscht und hingelatzt, aber macht ja nix. Meinen unverzichtbaren Kaelberschlitten mit 8 schweren Gehwegplatten beladen, sicherheitshalber noch mit einer Tuete Katzenstreu, den Etiketten, der Handtasche, ohne die ich nirgendwohin gehe (alles auf dem Foto zu sehen). Zurueck geschliddert. Was vorher noch super-eisig war, entpuppte sich mit dem Schlitten als streckenweise erstaunlich schotterig, was das Ziehen erheblich erschwerte (ade Osteoporose, da war aber mal Gewicht auf den alten Knochen), leider fehlte aber auch immer wieder Traktion an den Schuhsohlen. Egal. Angekommen, Platten ins Auto geladen, im Schweisse meines Angesichts, das ganz ausnahmsweise mal mit Wimperntusche versehen war. Als ich in den Rueckspiegel guckte, sah ich aus wie von Halloween uebriggeblieben. Tempotaschentuecher mussten her. Dann optimistisch gestartet – Pustekuchen! Nix ging, immer noch nicht. Ich verweise hierzu auf den Song von Corb Lund und den Hurtin‘ Albertans

Gut, dass ich yoga-gestaerkt an Koerper und Geist war. Bin einfach ausgestiegen, hab das Auto abgeschlossen, meinen Krams auf den Schlitten gepackt, mein Honigdate abgesagt und bin wieder nach Hause gewandert. Schoener Spaziergang. Und jetzt gibt’s noch ’ne Kanne Tee und dann bastele ich an meinen neuen Kuechenmoebeln weiter – schliesslich hat frau Alternativen.

Gestern in Grande Prairie habe ich mir uebrigens angeschaut, was der Chef ins Auge gefasst hat: einen japanischen Minitruck, mit Allradantrieb. Damit waere mir das vermutlich nicht passiert. Der hier abgebildete hat ein so genanntes „extended cab“, also ein groesseres Fuehrerhaus oder wie das heisst. Ich habe lange gesucht, bis ich den Unterschied zu den normalen entdeckt habe: Es gibt ein zusaetzliches Seitenfenster, und hinter den beiden Sitzen ist etwa eine Handbreit Platz. Na dann. Da passt wahrscheinlich noch nicht mal meine unvermeidliche Handtasche rein. Diese Dinger scheinen hier ein neuer Renner zu sein. Sie werden aus Japan importiert, sind um die 20 (!) Jahre alt, haben aber nur zwischen 60- und 80.000 km auf dem Tacho und eben Allrad. Gern werden sie hier dann in Tarnfarbe umgespritzt und von „Jaegern“ benutzt. Der Chef sieht Moeglichkeiten fuer die Arbeit mit den Bienen. Und natuerlich brauchen sie, vor allem kanadische Verhaeltnisse, praktisch keinen Sprit. Und sind billiger als ein Quad bzw. Side-by-Side (Quad mit zwei Sitzen nebeneinander), aber kaum groesser. Es gibt auch Kipper. Hmmmmh, man koennte so ein Ding beigebraun-gestreift lackieren und dann Honeybee nennen…. Oder hellblau-gelb, wie unser Logo…. Honeybee…. Mal schauen….