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20.000 km spaeter…

…bin ich wieder zuhause, der Himmel ist blau, kein Regen in Sicht – ganz anders als in Deutschland. Nicht soviel anders als waehrend meiner knapp zwei Wochen in Norwegen. Inwieweit solche Reisen bilden, wird sich vielleicht spaeter herauskristallisieren. Im Moment fuehle ich mich, als sei ich von einem fahrenden Schiff (zu empfehlen: die Ueberfahrt von Oslo nach Kiel auf der MS Color Fantasy in einer ziemlichen Luxus-Suite, mit Marmorbad!) auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Nach einer kurzen Nacht auf gestern musste naemlich gleich Honig geschleudert werden, und Projekte fuer’s Wochenende gibt’s auch schon ausreichend.

Hier noch ein weiterer kleiner Bilderreigen aus Nordnorwegen. Nicht ohne einen gewissen Stolz moechte ich darauf hinweisen, dass mein Herr Gatte den besonnten Berg auf dem hochformatigen Foto bereits erklettert hat, jawoll! Und auch darauf, dass einige der Bilder, wenn ich mich recht erinnere, um Mitternacht gemacht wurden. Mitternachtssonne hat was, selbst wenn ich permanent unter Schlafmangel gelitten habe, weil ich mich nicht sattsehen konnte am Licht, am Fjord und an den Bergen. Falls jemandem Kanada zu weit ist, empfehle ich Nordnorwegen! Die Haeuser sind allemal zu 95% schoener als alles, was ich hier in meiner Umgebung so sehe. Aber seht selbst.

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Ein kleines Bilderbuch

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Heute hat es dann aufgehoert zu regnen, und wir haben den Stadtrundgang im Sonnenschein wiederholt. Niedlich, oder? Und weil der Schlüssel fuer’s Auto noch nicht da ist, war auch keine Eile. Ich konnte in aller Ruhe nach Jahren noch mal wieder Seeluft atmen – schön!!

Hier ist die Welt noch viel voller mit Flieder als bei uns in Alberta. Und Rosen! Und Lupinen. Und Birken, Espen und Pappeln fast wie bei uns. Die Pappeln riechen auf jeden Fall genauso.

Essen ist interessant. Ich waehlte heute eine vegetarisierte Variante von etwas, das mexikanisch im Namen hatte. In einem Hotel namens Milano. Offensichtlich von Tuerken gefuehrt. Und bekam Paprika-Pilz-Tomaten-Zwiebel-Gemuese mit Pommes Frites (!),  Salat, Pizzabrot und dem fuer meine Begriffe ziemlich tuerkischen Reis mit diesen kleinen Reisnudeln, deren Namen ich vergessen habe. Interessant. Aber auch durchaus essbar.

Jetzt hoffen wir auf Schlüssel und Hund morgen, und dann geht’s weiter.

Life is good!

Das ist haeufig der Schlusssatz der Mager’schen Blogposts. Meist haben wir sehr unterschiedliche Kriterien, weil Magers gern und viel reisen, waehrend wir ja doch eher arg stationaer sind. Na, und unsere Lebensumgebungen haben auch nicht sooo viel gemeinsam, ausser, dass ganz aussen Kanada draufsteht. Aber nach dem letzten Wochenende, wo es viel um’s Essen ging bei uns, dachte ich oft an diesen Mager’schen Spruch. Wir haben naemlich Wurst gemacht! Der neue Mitarbeiter des Herrn Chef ist polnischer Wurstmacher und lechzte immer danach, endlich wieder Wurst machen zu koennen, wie er es in der Gegend von Toronto wohl schon seit Jahrzehnten getan hat. Also erwarb ich kurz entschlossen ein halbes Schwein aus biologischem „Anbau“, fuhr bis nach Beaverlodge, um es abzuholen, taute Elch und Ziege auf und dann legten die Mannen los. Der ganze Samstag ging fuer’s Mixen und Matschen drauf, und gestern hat der Chef geraeuchert. Unsere diversen Test-Verkostungen haben uns ziemlich froehlich gemacht, und tatsaechlich finden wir die Wurst mit geringem Schwein(efett)-, stattdessen hohem Ziegenanteil  noch besser als die Elch-Schwein-Mischung, die ziemlich konventionell fett ist. Wir wissen also schon, was wir als naechstes machen. Aussehen tat das alles so:

Die Technik und ich

Da war ich doch der irrigen Ansicht, ich haette die Mai-Zusammenfassung schon vor Tagen online gestellt. Erst als jemand sich ueber lange Schreibflaute „beklagte“, fiel mir auf, dass dem nicht so war. Wahrscheinlich ist es so: Je laenger ich hier lebe, desto technik-unfaehiger werde ich, auch wenn ich immer mehr kleine Spielzeuge erwerbe. Vor lauter USBs und drahtlosen Verbindungen von und zu Telefonen, Tablet PCs, Pen Tablets blicke ich manchmal/haeufig nicht mehr durch. Aber macht nix.

Zusammenfassung Mai 2012

Draussen regnet es wie doof, ich hatte schon einen schoenen Beitrag geschrieben, aber dann hab ich ihn versehentlich verschwinden lassen. Wie ich das hasse! Aber vielleicht ist das symptomatisch, im Rueckblick, fuer den Mai. Und den April. Und den Maerz. Besuch hueben, Besuch drueben, oder hier und da – jedenfalls Besuch. Lange. Jetzt bin ich erschoepft. Aber ich gebe euch Bilder. Zum Beispiel von unserer (Schwiemu’s und meiner) Wohnwagentour nach Edmonton. Chris und David haben so ein Monster-Wohnwagen-Teil, 15 Meter lang, mit Truck 20 Meter. Esszimmer, Schlafzimmer und Kueche werden seitlich ausgefahren. Die Doppelmatratzen im Hinterteil, das auch als Garage fuer das Luxusquad genutzt wird, haengen an Ketten und werden elektrisch rauf und runter gefahren. Es gibt ein Gaesteklo. Die Campingplaetze, die man mit solchen Gefaehrten ansteuert, sind Staedte mit allen Annehmlichkeiten. Frischwasser, Abwasseranschluss, Strom und der Rasen vorm Haus werden geliefert. Ebenso Unmengen von Nachbarn. Es gibt hier Menschen, die gar kein Haus mehr haben, sondern nur neo-nomadisch durch die (nordamerikanische) Welt reisen. Es war ein Erlebnis. Wiederholen muss ich es nicht. Das schoenste war fuer mich der Besuch der Art Gallery in Edmonton.

Das Maiwetter war mal so, mal so, meist schoen. So wurden meine Geburtstagskinder in die Sonne geboren.

Fuer Samstag hatte ich kuehn eine Feier geplant und Menschen eingeladen. Morgens sah es dann so aus, und das gab meiner Stimmung und Motivation den Rest. Gut, dass es Telefon und SMS gibt, so konnte ich kurz entschlossen alles absagen. War bestimmt auch besser so.

Beim sonntaeglichen Spaziergang zum Biberteich praesentierten sich Wetter und Landschaft aber schon wieder so.

Bei so schoenem Wetter machten sich der Chef und die Schwiemu dann am 25. oder so wieder auf den Weg nach Calgary, durch die Berge.Und Lili liess sich von einem Huhn die auf ihren Ruecken gefallenen Futterkoernchen abpicken. Da wuerde ich glaube ich auch stillhalten 🙂

Die Bauern waren bei diesem Wetter natuerlich alle hektisch bei der Arbeit. In unserer relativen Nachbarschaft ist viel Land an grosse Getreidebauern aus den noerdlicheren Gemeinden verkauft. Und so wird kahlgeschlagen und dann mit Riesenmaschinen gearbeitet. Ich sah z.b. dieses Aussaat-Geraet: Schlepper (acht Raeder, natuerlich) – Saatgutbehaelter – pneumatisches Saegeraet – pneumatisches Saegeraet – Saatgutbehaelter. Einen ziemlich grossen Wendekreis hatte das Ding. Zum Bild gehoeren dann natuerlich auch Tieflader, die den ganzen Krams zum Feld transportieren, ausserdem Trucks mit Tanks hintendrauf und Trucks, die die Fahrer transportieren. Hier wird nicht gekleckert!

Indessen geht es bei uns langsam und kleinformatiger weiter. Die Ziegen haben sich – nicht so magisch – von sieben nach der Herdenreduktion letztes Jahr wieder auf 24 vermehrt, und es sind noch mehr im Anmarsch. Ehe-erschwerend, sag ich nur… Aber mein Herz huepft trotzdem, und zwar auf nette Weise, wenn ich sie sehe. Weil mein Garten letztes Jahr so ein Desaster war und ich dieses Jahr nicht sehen konnte, wie ich das Desaster mit meiner Muskelkraft in den Griff bekommen koennte, habe ich mir, waehrend Gatte und Schwiemu im Gebirge waren, kurz entschlossen eine Fraese gekauft. Fraesen heissen hier Tiller. Und so gibt es jetzt Nadja, und einen Garten nach Nadja-Einsatz. Ich bin begeistert! Und dann war am Sonntag noch Walter hier, und Walter und Nadja im Team sind immer noch Klasse! Er half mir, den Garten wieder ziegensicher und wahrscheinlich auch huehnerfest einzuzaeunen. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Parallel zu meiner Nadja-Erwerbung hatte sich der Chef ebenso still und heimlich einen Traktor gekauft, der gestern angeliefert wurde. Baujahr 1953! Mal schauen, wie das so wird.

Neun PS uebrigens, die Nadja. Auch hier wird nicht gekleckert!

Zum Abschluss noch ein paar „Kopfstudien“, mit mehr oder weniger Nase…

Schwanenfest!

Am Wochenende war im Saskatoon Island Park Schwanenfest. Es gibt im Umland von Grande Prairie eine ordentliche Population von Trompeterschwaenen, die Mitte des 20. Jahrhunderts in ihren Zahlen stark dezimiert waren, sich nun aber sehr schoen erholt haben. Trompeterschwaene sind die groessten Wasservoegel Nordamerikas, und wenn sie in kleinen und mittelgrossen Gruppen gegen den gestern leider grauen Himmel zu sehen sind, hinterlassen sie schon einen bleibenden Eindruck. Leider habe ich ihre namensgebenden Toene noch nie live gehoert, aber auf dieser Seite kann man „Typical voice“ anklicken, dann hoert man sie. Im Vergleich weiss ich nun auch, dass die ebenfalls wunderschoenen Schwaene, die wir bei uns am Himmel jetzt oefter sehen und auch hoeren, Tundraschwaene sind. Die gefuehrte Bustour gestern ging zudem am Nest eines Weisskopfseeadler-Paerchens vorbei. Frau Adler sass sehr dekorativ und gut sichtbar im Nest, waehrend Herr Adler wohl anderen Beschaeftigungen nachging.

Die All About Birds-Seite bietet schoene Tondateien fuer all unsere Voegel hier, und gerade sehe ich, dass man auch eine Liveshow aus dem Nest des Red-Tailed Hawk anklicken kann. Die gibt’s bei uns auch. Gestern auf dem Rueckweg entdeckten wir dann auch noch eine Northern Hawk Owl, niedliches kleines Eulchen. Und heute morgen bei meinem kleinen, aber zuegigen Gang ueber die leider wieder matschig geregnete Schotterstrasse fand ich dicke Elchspuren und ebenso dicke Wolfsspuren. Die weisse Elchkuh, die Gereon vor ein paar Monaten mal an der Strasse gesehen hat, wurde kuerzlich suedlich von unserem Land in Alberts Grazing Lease gesichtet. Die haetten wir natuerlich besonders gern mal im Bild. Ihr seht, es ist was los hier bei uns!

In den letzten zwei Tagen haben sich „unsere“ Weisswedelhirsche ueber 600 Mal ablichten lassen – Rampensaeue, die! Stellvertretend fuer die vielen Bildchen hier Mutter mit neugierigen Kindern

Sie sind rot!

Die Weihnachtlaempchen sind rot! Hatte ich noch nie, aber kamen mit der „Dienstwohnung“. Und weil der Cowboy Jim mir jetzt Strom ins Haeuschen gelegt hat (ein Kabel, mit zwei Verlaengerungskabeln, hoechst zweifelhaft aus der Sicht des Elektrikers, aber ich hab ja nur zwei Gluehbirnen und zwei  Netzteile), konnte ich es mir heute nicht verkneifen, die Weihnachtsbeleuchtung einmal anzuschliessen. Ich bin ganz angetan – kitsch as kitsch can, ist ja mal was anderes fuer mich. Und deswegen kriegt ihr das jetzt auch zu sehen, selbst wenn der Gesamteindruck ein bisschen duester ist. Innendrin ist alles hell!

Der geschaetzten Leserschaft wuensche ich auch alles Helle, schoene Weihnachten und ein gutes neues Jahr! Stay tuned, Cowboy Jim hat gesagt, er bringt mir diese Tage was Neues bei: Heuballen laden mit dem Grapple. Nu weiss ich wieder nicht, wie das Ding auf deutsch heisst, ist jedenfalls so eine Zangenschaufel…, wisst ihr ja bestimmt, was ich meine… damit kann der Cowboy Jim auch zwei Ballen auf einmal packen, das wird spannend! Und das mache ich sicher besser auf „Schildkroete“. Aber ansonsten sollte vielleicht das Motto fuer das Neue Jahr sein: Alles auf Hase!

Let the sunshine in!

Dies ist jetzt der dritte Versuch, einen Artikel zu verfassen. Verdurri noch mal. Der neue Rechner macht mich noch gar nicht gluecklich. Irgendwie schafft das Teil es, in Eigeninitiative grosse Abschnitte zu selektieren und dann schwuppdidupp zu loeschen. Gefaellt mir gar nicht.

Jedenfalls: wir sind vom Solarstrom nunmehr nur noch ein paar Kabelanschluesse entfernt. Die Panels haengen – noch nicht verdrahtet – an der Wand, wo der Chef sie eigentlich  nicht haben wollte, ich aber nunmehr mal Naegel mit Koepfen machen wollte. Inverter, Ladekontrollgeraet, Sicherungen, Monsterkabel, mehr Batterien – alles ist oben unter’m Dach installliert. Und gibt mir Hoffnung, dass bald das Benzinsparen beginnt. Noch allerdings werden wir unsere arg misshandelten Batterien mittels Generatorladung wieder aufpaeppeln muessen. So selbst gemachter Strom erfordert doch deutlich mehr Mitdenken als das, was der normale Mitteleuropaeer bzw. Nordamerikaner so gewohnt ist.

Die Panels sind an Scharnieren aufgehaengt, so dass sie je nach Sonneneinfall im Winkel veraendert werden koennen. Ich finde, das war eine ziemlich geniale Idee, teilweise von mir…

Nach dem Anschluss der Panels waere der naechste Schritt die ordnungsgemaesse Verkabelung im Haus. Aber aus meiner Erfahrung wage ich die Prognose, dass das noch Jahre entfernt ist.

Parallel zu meinen Solarinitiativen hat der Chef auch eine Offensive gestartet: Das Honey House wird in Angriff genommen! Das finde ich prima. Morgen werden wir die Fundamente vermessen, Montag die entsprechenden Loecher bohren, Dienstag wird der Beton geliefert. So ist jedenfalls der Plan. Ob das klappt? Wir wissen es nicht. Haltet mal die Daumen!

 

Kleine Highlights aus der Praxis

Neben den zahlreichen unvernuenftigen Tierhaltern und den leider jetzt im Herbst wieder zahlreicheren abgegebenen Streunern gibt es immer wieder Highlights. Das erste ist ein Kaiserschnittchen, das einzige Welplein einer Franzoesischen Bulldogge, das aufgrund seines dicken Kopfes nicht natuerlich geboren werden konnte. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe, es rosa und ins Leben zu rubbeln – erfolgreich abgeschlossen 🙂

Und dann kam am naechsten Tag dieses Winz-Kaetzchen, das in der Autowerkstatt gefunden worden war. Die Dame, die es ablieferte, hoffte, dass der Chef es als Ergaenzung zum aelter und fauler werdenden, ansonsten aber wunderbaren Werkstattkater uebernehmen wuerde. Das hoffe ich auch! Und habe es erstmal in zwei Badevorgaengen, einmal in Hundeshampoo, das zweite Mal in Spueli, mehr schlecht als recht von seinem Oelfilm befreit. Es kamen tatsaechlich weisse Fuesschen zum Vorschein! Schnurren kann es wie ein Profi.

Oktoberwetter

Kaum ist der von mir vor einem knappen Monat noch als wunderschoen besungene September vorueber, da ist es auch schon „usselig“ draussen. Kuehl, nass, und nix mit Scheun‘ und Fass mehr. Dafuer aber habe ich heute Sauerkraut gemacht! Und gestern und vorgestern eine Weste gefilzt! Die Bewegungen fuer beides aehneln sich streckenweise sehr, und sie sind auch recht intensiv, so dass ich morgen bestimmt Muskelkater haben werde. Will sagen: Kohlhobel bedienen ist fast wie Filz walken. Aber ich fange mal etwas frueher an. Wir waren beim Obstlaster stehengeblieben, wenn ich mich recht erinnere. Der kam dann. Und ich hatte alles voller Obstbehaeltnisse stehen.

Ein bisschen zuviel Optimismus, denn woechentliche Maerkte und die rumstehenden und -liegenden IKEA-Kisten nagten an meinen Nerven und meiner Laune. Und so ist nicht alles ordnungsgemaess von mir in Glaeser verbracht worden. Aber das meiste… Die Aepfel halten natuerlich, da koche ich gerade aus einem halben Dutzend Apfelkompott, das wir gleich mit CSA-Rotkohl und Wuerstchen vom Farmers‘ Markt und Kartoffeln aus dem Garten essen werden.

Aber bevor ich mich ernsthaft ans Einkochen gegeben habe, goennte ich mir den IKEA-Aufbau. Der Chef war nicht da, also kein maennliches Vorpreschen ohne vorheriges Studium der Aufbauanleitung zu befuerchten. Nur einmal musste ich Margaret zur Hilfe rufen, weil naemlich nicht nur zwei Maennchen in der Anleitung abgebildet waren, sondern weil der Schrank tatsaechlich so unhandlich war, dass zwei Personen benoetigt wurden. Ging aber auch mit zwei Frauen, und ein Bleistift hinterm Ohr war auch nicht noetig, obwohl der abgebildet war…

Und jetzt habe ich also zum ersten Mal in meinem Leben Kuechenschubladen, die (fast) schliessen wie eine Mercedes-Tuer (das jedenfalls sollte). Und das letzte Stueckchen wie von alleine. Fuehrt natuerlich dazu, dass ich die viel oefter auf- und zumachen muss als erforderlich, einfach, weil es so wunderhimmlisch ist. Angeblich hat der Herr IKEA so etwas aber ja vorausgesehen und deshalb all seinen Krams ausfuehrlichst getestet. Leider hatte er ein bisschen Probleme mit rechts und links, der Herr IKEA, weswegen ich statt der erforderlichen 4+4 Schubladenschienen 6+2 (linke bzw. rechte) hatte. Das war dumm. Glueck war, dass MJ sofort am naechsten Wochenende nach Edmonton dueste und alles fein fuer mich umgetauscht hat. Vier Schraeubchen spaeter glitten dann auch die letzten Schubladen rein, und raus, und rein, und raus… Dafuer musste ich also fast ins Rentenalter kommen!

Im Rahmen dieser Aufbauarbeiten bin ich recht geuebt in der Handhabung der schnurlosen Bohrmaschine geworden, so dass ich mir jetzt auch weitere Projekte zutrauen wuerde. Als naechstes sollte ich vielleicht mal Handkreissaege ueben. Dann koennte ich womoeglich die alte Kueche isolieren. Das steht naemlich auch noch auf meinem Plan, zusammen mit vielen anderen Dingen, deren Prioritaeten noch nicht genau festgelegt wurden. Ziemlich wichtig waere jedenfalls die Ausmistung der Ziegenzaeune, damit der Winter kommen und ich Toerchen oeffnen und schliessen kann. Dabei koennte es passieren, dass ich Bobcat fahren lerne. Das waere bestimmt ein Spass, aber erscheint im Moment unwahrscheinlich, weil der Besitzer uns das Ding leihen wuerde, wenn der Chef ihm dafuer irgendwelche Reparaturen erledigt. Der Chef aber arbeitet immer noch zuviel, gern auch an Wochenenden und dann gern auch noch Ueberstunden. Also werde ich wohl jemanden anheuern. Es gibt einige Bobcat-Unternehmer, und die meisten scheinen das Ausmisten von Corrals in ihrem Programm zu haben.

Damit ich mich nur ja nicht langweile, habe ich mir auch noch ein paar IKEA-Kartons aufbewahrt, mit Inhalt. Es gaebe noch eine Garderobe sowie einen Arbeitstisch aufzubauen. Aber erstmal war Filzen angesagt. So lange schon hatte ich nichts mehr gemacht, und so kam mir das crafting weekend in Little Smoky gerade recht. Eine Weste sollte es werden, nachempfunden meiner uralten braunen Weste, die ich gern zum Arbeiten anziehe. Die habe ich also kurzerhand gewogen und so rausgefunden, dass ich zwischen 600 und 700 Gramm Wolle benoetigen wuerde. Dann bin ich durch meine Wollsammlung gegangen, und die einzigen Farben, die ich mochte und die noch in genuegender Menge vorhanden waren, waren zwei Orange-Toene. Na, unsichtbar waere ja auch langweilig gewesen.

So habe ich meine alte Weste ausgemessen und eine Schablone erstellt, 50% groesser, weil der Filz erfahrungsgemaess um 30 Prozent schrumpft. Das war ein Riesending, und als alles ausgelegt war, kamen Zweifel auf, nicht nur von mir, sondern auch von den anderen Basteldamen (die uebrigens auch erstmal vermuteten, ich wolle meinem Gatten eine Jagdweste filzen. Traegt man naemlich hier aus Sicherheitsgruenden in Orange. Jedenfalls anscheinend manche manchmal.) Allein das Anfeuchten hat mindestens 5 Liter Wasser gebraucht, und immer noch hatte ich Luft in der Wolle. Ein bisschen frustrierend. Aber irgendwann war alles nass und einigermassen angefilzt. Da habe ich es dann ein wenig abtropfen lassen, die Schablone rausgezogen, alles in Tueten gestopft und bin heimgefahren. Schliesslich war es schon wieder 10 Uhr. Gestern dann wurde draussen weitergefilzt. Und siehe da: Das Ding passt. Es hat Bewegungsraum, aber das ist auch gut so, denn im Winter will man ja auch noch was drunter anziehen koennen. Inzwischen denke ich, ich haette ruhig Aermel wagen sollen. Na, beim naechsten Mal. Jetzt ueberleg ich mir, wie ich die Taschen gestalte und ob und wie ich das gute Stueck vielleicht besticke oder sonstwie „verziere“, und dann muss ich auch noch eine gute Idee fuer einen Verschluss finden.

Heute bin ich dann kurz entschlossen an meine Kohlstapel gegangen. Und schwuppididu, schon steht da ein 10-l-Gaertopf voll mit Sauerkraut-im-Werden auf meinem schicken Kuechenschrank. So gefaellt mir das: ein produktives Wochenende. Und gerade habe ich drei Brote in den Ofen geschoben. Das Abendessen koechelt ja schon seit einiger Zeit vor sich hin… Und bitte beachten Sie auch die Gewuerzregale sowie die Edelstahlborde und -buegel – alles von eigener Hand zusammengeschraubt und angebracht. Maenno, bin ich aber stolz!